Auch dieses Gebäude finden wir schon auf der Ortskarte von 1810, damals noch mit der Hausnummer 20.
Der Beruf der ersten bekannten Bewohner wird in den Kirchenbüchern als “Pistor” – “Maler” angegeben.
1778 heiratete der Zimmermeister und Schmied Ferdinand Beham in das Anwesen ein, sein Sohn, ebenfallls Zimmerer, Mathais Beham war von 1821 bis 1828 Gemeindevorsteher. 1858 wurde das Anwesen verkauft an Josef Angerer, der zu der Zimmerei hier noch das Branntweinschankrecht und das Krämerrecht aus seinem alten Wohnsitz Nr.34 mit brachte.
Seitdem gab es am Marktplatz eine von 5 Branntweinschänken im Ort und eine Krämerei. Bis 1908 war das Anwesen das einzige entlag der heutigen Wolfgang Wagner Straße.

Das Anwesen Hausnummer 25, Marktplatz 10; Zimmererwerkstatt, Brantweinschänke und Krämerei ; Gemälde um 1850 vermutlich von Magnus Meßner; ©Archiv Markt Glonn/Sammlung Kulturverein
Das Anwesen wechselte in den folgenden Jahrzehnten immer wieder die Besitzer, bis 1905 Paul Huber aus Nebelberg das Haus kauft. “Schon vor diesem Hauskauf hatte Huber Paul im Zuhaus seines Vetters Josef Zehetmaier an der Zinneberger Straße mit dem reparieren begonnen, darum der Name Radler Pauli.” (Maria Sedlmaier; Glonn-meine Heimat).
Kurz nach dem Kauf brannte das Anwesen am 26.März 1908 komplett ab, und Paul Huber musste, um den Neubau zu finanzieren, seinen Obstgarten verkaufen. Auf diesem entstand dann das heutige Nachbarhaus; Wolfgang Wagner Straße 3, damals Hausnummer 25 1/3.
“Beim Wiederaufbau wurde das Haus vergrößert, eine Mechanikerwerkstatt kam hinzu, ebenso ein Laden und ein Stüberl für den Schnapsausschank” (Maria Sedlmaier; Glonn-Meine Heimat).
Paul Huber verkaufte mit großem Erfolg Fahrräder, die gerade erst in Mode gekommen waren, und betrieb eine Reparaturwerkstatt für Fahrzeuge und Maschinen aller Art.
Aus der Mechanischen Werkstätte wurde mit der Zeit eine Autowerkstatt und eine Tankstelle kam in den 1930er Jahren auch hinzu.
1968 pachtete die Firma Mainzl die KFZ Werkstatt und blieb dort bis Ende der 1980er Jahre.
Anfang der 90er wurde das ganze Gebäude umgebaut, die Werkstätten wurden ersetzt durch Ladengeschäfte. Im November 1995 eröffnete dort die Buchhandlung “Bücher Kreutzer” (bis 2013). Nachbarn waren unter anderem die Malerfirma Ametsbichler, die Allianz-Versicherung und ein Teeladen, die Glaserei Moser, Rahmen Voigt, ein Reisebüro und ein Architekturbüro. Im Jahr 2006 eröffneten Ilonka und Markus Steinberger das Cafe und Restaurant “Marktblick”.