Am Schmiedberg 1

Bereits 1968 gab es Bauwünsche für Grundstücke im Gelände zwischen Heckenweg und Kupferbachsiedlung, der damals noch nicht Schmiedberg genannt wurde. Seinen Namen erhielt das Baugebiet nach dem Schmied Johann Wäsler, dessen Schmiede und Wohnhaus bis zum Abriss 1966 gegenüber an der Feldkirchener Straße 6+8 standen.

Feldkirchener Straße von Süden ca.1910, rechts der unbebaute “Schmiedberg”

Das Landratsamt stand diesen Bauwünschen nicht ablehnend gegenüber, verlangte aber einen Bebauungsplan. Die Baufirma Landthaler zeichnete 1968 einen ersten Entwurf eines Bebauungsplanes. Allerdings wurde schnell klar, dass hier komplizierte Verhandlungen mit Grundstückbesitzer vorhergehen müssten, da man verhindern wollte, dass durch geschaffene Bautatsachen andere Grundstücksbesitzer am späteren Bauen gehindert werden könnten.  Diese Verhandlungen konnten zunächst nicht befriedigend geführt werden, so dass kein Bebauungsplan aufgestellt werden konnte.  1969 wurde ein Straßenführungsplan und ein Teilbebauungsplan für ein einzelnes Grundstück genehmigt.

Der unbebaute “Schmiedberg” 1970

Ab 1972 verhandelte die Gemeinde wieder den Bebauungswunsch der Wohnbaugesellschaft „Bauen und Wohnen“, auf einem Grundstück unterhalb des bestehenden Hofes  8DHH herzustellen,  was die Gemeinde zurückstellte, solange nicht die Verhandlungen mit allen anderen Besitzern geführt seien.
1974 wurde die Genehmigung dann erteilt.

Die ersten 4 DHH am “Schmiedberg” , ca. 1976

Weil es weitere Bebauungswünsche gab, wurde nach umfangreichen Verhandlungen über Grundstückstäusche, Straßenabtretungen etc.. Ende 1975 ein Bebauungsplan vorgelegt, zu dem es zunächst nur behebbare Einwände gab.; z.B. wurde ein Lärmschutzgutachten verlangt – damit verzögerte sich die erneute Vorlage bis August 1976.
Am 13.12. 1976 berichtete der Bürgermeister im GR allerdings, dass das Wasserwirtschaftsamt nun doch große Bedenken habe wegen der „unzulänglichen Wasserversorgung“ und der „ungeklärten Abwassersituation“.

Der Gemeinderat bittet die Verwaltung und das Ingenieur Büro Renner das Wasserwirtschaftsamt zu einer nochmaligen Überprüfung zu veranlassen – doch am 3.4.ergeht die endgültige Ablehnung. Grund ist aus Sicht des Wasserwirtschaftsamtes die zu 61% überlastete Kläranlage.

In den nächsten Jahren ist Glonn mit der Zentralisierung der Wasserversorgung und der Erweiterung der Kläranlage beschäftigt, ebenso wird die Verwaltungsgemeinschaft geschaffen, das Rathaus umgebaut und der dritte Bürgermeister in der Geschichte des „Schmiedbergs“ gewählt.

1980 beschließt die Gemeinde einen neuen Bebauungsplan in Auftrag zu geben, der 1981 erstellt ist. Kurz vorm „Ziel“, 1982, empfiehlt die Behörde überraschenderweise das ganze Baugebiet doch nochmal umzuplanen und zu vergrößern, was die Gemeinde dann doch  deutlich ablehnt, mit dem Hinweis, man plane jetzt schon 8 Jahre und habe einiges an Vorschlägen umgesetzt.  Doch nun äußert das Wasserwirtschaftsamt zum wiederholten Male ernste Bedenken, was die Kläranlage betrifft – allerdings kommt nun ein von der Gemeinde in Auftrag gegebenes Gegen-Gutachten zu dem Schluss, dass die Kläranlage ausreichend dimensioniert sei.

Zu guter Letzt wird der Bebauungsplan 27.7.1983 genehmigt, 14 Jahre nach den allerersten Planungen.

Der “Schmiedberg” 1991