Archiv der Kategorie: Verwaltung&Infrastruktur

Die Glonner Freiwillige Feuerwehr

 
Am 30.Mai 1872 teilte der verwaltungsrath der freiwilligen feuerwehr Glonn der Verwaltung der Gemeinde Glonn mit: “Es wird die Verwaltung der Gemeinde Glonn vorschriftsmäßig in Kenntnis gesetzt, daß sich unter dem 26.Mai eine freiwilligefeuerwehr nach den Statuten des allgemeinen Bayerischen Landes-Vereines gegründet hat mit vorläufig 50 Mitgliedern. In den Ausschuß wurden gewählt:

Apotheker Clemens Birzer als Vorstand
Bürgermeister niedermaier als Kassier
Schullehrer Kolmsberger als Schriftführer
Schloßermeister Donatus Maer als Requisitenmeister

Zugleich wird das Ansuchen gestellt, um Überlassung der feuerspritze nebst Requisiten

Achtungsvoll

Der Verwaltungsrath der Freiwilligen Feuerwehr

Wolfgang Wagner, Commandant

 

Freiwillige Feuerwehr Glonn gegr. 1872

125 Jahre Glonner Feuerwehr
von Hans Obermair©
(Diese Chronik erschien erstmalig anlässlich des 125-jährigen Jubiläums in der Festschrift der Glonner FFW 2002.  Vervielfältigung und Nachdruck sind nicht erlaubt. Alle Rechte bei: © Hans Obermair, Glonn)

Feuer und Feuerwehr

“Gott zur Ehr -dem Nächsten zur Wehr”, dies ist der Leitspruch vieler Feuerwehren. So steht es auch auf der Fahne der Glonner. Mit diesem Spruch soll gesagt sein, daß Feuer­wehren nicht Dienstleistungsunternehmen sind und sein wollen, sondern daß die Kultur des Helfens im Vordergrund steht. Die Bereitschaft und den Zwang sich dem Feuer zur Wehr zu setzen, gibt es schon länger als jene menschliche Errungenschaft, selbst Feuer zu entfachen. “Feuerwehr” entspringt also dem Trieb des Menschen zur Selbsterhaltung und ist damit Teil seiner Natur. Die Bereit­schaft auch dem Nächsten vor Feuersschaden zu bewahren -und damit sogar einen eigenen Nachteil in Kauf zu nehmen, ist ein Kultursprung in der Menschheitsgeschichte.
So wie Feuerwehren heute verstanden werden, sind sie eine Organisationsform des Helfens -eben Feuer effektiver, aber auch für den Helfer sicherer zu bekämpfen. Hinzugekommen ist die technische Hilfe. Die Ursprünge dieser organisierten “Feuerwehr” sind zweifelsohne mit dem Zeitpunkt anzunehmen, zu dem sich Menschen seßhaft machten. Das “Zusammen­wohnen” erhöhte nicht nur die Feuersgefahr, sondern erweiterte auch die Möglichkeiten gegenseitiger Hilfeleistung.

Allmählich gaben sich die Menschen auch Gesetze. Im Bereich des Feuerschutzes hatten sie ihre Aufgabe nicht allein darin, bei Feuersbrünsten regelnd einzugreifen, sondern auch dem Feuerschutz vorbeugend zu dienen. So haben älteste Baugesetze ihren Ursprung im Brand­schutz. Für unseren Raum galt zum Beispiel die Vorschrift, dass Backhäuser außerhalb von Haus und Scheune zu stehen hatten. Die vierteljährliche Beschau der Feuerstätten durch den “Dorfvierer”, dem die Aufsicht über die Haupt- und Obmannschaften übertragen war, war vorgeschrieben.
Die Mittel zur Brandbekämpfung waren primitiv. Bis zur Entwicklung der Handspritze gab es nur den Kübel, der von Mann zu Mann, vom Dorfweiher zur Brandstätte gereicht wurde. Hierin haben viele künstliche Dorfweiher, soweit es keine natürlichen Gewässer gab, ihren Ursprung. Selbstverständlich wurden sie auch als Pferde- und Wagenschwemme verwendet. Ebenfalls wichtige Brandutensilien waren die Feuerleiter und der Feuerhacken. Alarm wur­de mit den Kirchglocken und dem Signalhorn gegeben.
Zu allen Zeiten waren die “Brandleider”, also jene die einen Brandschaden hatten, arme Teufel. Dass ihnen der “Brandbettel” erlaubt war,  war nur ein kleiner Trost. Der Erfolg war vor allem davon abhängig, wie gut oder schlecht es den anderen ging, oder wie gut oder schlecht das Jahr (Erntejahr) war. Dass durch die Feuersnot der eine oder andere auf die “Gant” (kommt von Gehen) kam, oder die Familie zerrissen wurde, war eben Schicksal. Speziell in Altbayern hielt sich der Brandschaden in Grenzen, weil es durch den hohen Anteil des Obereigentums von Klöstern und Kirchen von dieser Seite Hilfe gab.
Die Gebäudebrandversicherung als staatliche Einrichtung -wohl die älteste Versicherungs­form, gibt es in Bayern bereits seit 1799. Aber auch private Initiativen sollten den Brand­schaden mindern. Dass beim “Abräumen” der Brandstätte die Dorfgemeinschaft zur Stelle war, verstand sich von selbst. In diesem Zusammenhang sei an den “Privatunterstützungs­verein bei Brandfällen in Bruck bei Grafing” erinnert, der 1889 gegründet wurde (siehe Festschrift von Hans Huber). Das Vereinsgebiet umfasste auch die Gemeinde Glonn.
Brandstiftung wurde als Strafdelikt schon in den Rechten des Mittelalters differenziert be­handelt. Man unterschied zwischen Brandstiftung (Vorsatz) und “Feuerverwahrlosung” (Fahrlässigkeit). Bei der Brandstiftung war die Todesstrafe fällig.

Feuerwehr und Gemeinde      nach oben

Durch das “Organische Edikt über die Bildung von Gemeinden” von 1808 wird das Feuer­schutzwesen auf die Landgemeinden übertragen. In Ausübung dieser Verpflichtung bildeten sich in den einzelnen Gemeinden, so auch in Glonn, Pflichtfeuerwehren. Alle Männer zwi­schen 18 und 55 Jahren waren zur Hilfeleistung und wohl auch zu Übungen verpflichtet. Für die Gemeinde Glonn gab es eine “Lokallöschordnung”. In München war dies bereits 1370 der Fall.

Dass auch die Glonner Pflichtfeuerwehr schon ortspolitisches Thema war, beweist uns ein Aktenvorgang aus dem Jahre  1867 (Staatsarchiv). Es geht um den Bau eines Feuerwehr­gerätehauses mit 2 Einfahrten als Anbau zur Holzhütte des Schulhauses (heute etwa vor Friseur Schindler) (jetzt “Kleiderherz” – Anm.d.Archivs), sowie den Kauf einer Spritze. Gemeindediener Franz Angerer hatte für den 21.Juli 192 Gemeindebürger geladen. 130 sind erschienen. 93 der Anwesenden haben ihre Zustimmung per Unterschrift erklärt. Allein 25 Gegenstimmen kamen von den Leuten aus Frauenreuth und Mattenhofen. Das Bezirksamt bemängelte, der Beschluss sei ohne Angabe der Kosten gefasst. Die daraufhin neu anberaumte Versammlung fand am 31. Juli 1867 statt. Von 130 Erschienenen waren diesmal 105 dafür. Die 25 Gegenstimmen kamen wieder aus Frauenreuth und Mattenhofen mit dem Bemerken, sie brauchten keine Spritze. Beim zweiten Beschluß wird auch der Betrag genannt: 900 Gulden für die Spritze (Vor­anschlag der Fa. Kirchmaier, München) und 507 Gulden 50 Kreuzer für das Spritzenhaus. Die alte fahrbare Spritze, mit 300 Schuh Schlauch, die schon 1861 erwähnt ist und vermut­lich 1856 vom Glonner Bader Georg Mayr der Gemeinde gestiftet wurde, war als “Was­serzubringer” gedacht. Die Finanzierung sollte zur Hälfte aus dem Etat 1867 und zur Hälfte aus dem Folgejahr kommen.

 

Anlass für die geplante Investitionen war “jüngst” ein Brand in Münster, bei dem sich die “Glonner Feuerspritze als höchst mangelhaft bewährte”. Als Finanzierungsbasis für die Anschaffung wurde gegenüber dem Bezirksamt (Schreiben 24.5.1867) der 1859 eingeführte “Mehlaufschlag” angegeben, der mit 800 Gulden jährlich veranschlagt war. Die Genehmi­gung des Bezirksamtes als auch der Regierung erfolgte bereits am 9.6.1867. Unter anderem wurde ein neues Spritzenhaus zur Auflage gemacht.
Die Ablehnung aus Frauenreuth und Mattenhofen führte auf Antrag Obermüllers (Frauen­reuth) zu einer Vorladung bei der Regierung (Kammer des Innern). Josef Obermüller, Frau­enreuth, Josef Steinegger, Überloh und Peter Höller aus Mattenhofen sind am 26.10.1867 “erschienen”. Sie erklären: Der Posthalter (Wagner) und der Gemeindevorsteher (Bürger­meister Beham) hätten eine Spritze für 900 Gulden bestellt -ohne vorher die Zustimmung des “Ausschusses” einzuholen. Für sie als “Filialisten” habe die Spritze wenig Wert, weil sie von Glonn durch einen Wald getrennt seien, so daß man das Feuer (wohl das in Frauen­reuth) nicht sehen würde. Sie hätten lieber eine Handspritze für den äußersten Notfall vorgezogen, zumal ihr wasserarmer Ort die neue Spritze sowieso nicht speisen könne. Sie glauben auch, dass die erforderliche Zweidrittelmehrheit für den Kauf der Spritze durch Unterschriften in der Versammlung nicht zu bekommen war, sondern nachher in “Kneipen und Schnapsbuden” gesammelt wurden. Vorausgegangen war, daß der im September 1867 fällige Mehlaufschlag für eine Finanzierung der “Feuerangelegenheiten” von den “Filiali­sten” verweigert wurde. Eine erneute Gemeindeversammlung bestätigte dann wieder den bereits zweimal beschlossenen Kauf. Wahrscheinlich hatte der Einspruch aus Frauenreuth und Mattenhofen Erfolg, denn der Kauf einer zweiten Spritze ist erst für das Jahr 1870 nach­zuweisen.

Die Gründung der “Freiwilligen” -schwieriger Anfang                               nach oben

Die Siebzigerjahre des letzten Jahrhunderts waren „Gründerjahre” für die Freiwilligen Feu­erwehren. Allein im Bezirksamt Ebersberg wurden in diesem Jahrzehnt 23 freiwillige Weh­ren gegründet. Nur Grafing hatte bereits 1869 eine. Es stellt sich die Frage, warum diese Gründungswelle eingesetzt hat, obwohl es ja bereits in den einzelnen Gemeinden Pflicht­feuerwehren gab. Wahrscheinlich waren die Pflichtfeuerwehren als behördliches Instrument ihren Aufgaben nicht mehr gewachsen. Ein Hintergrund liegt sicher auch in den veränder­ten Eigentumsstrukturen, die mit der “Bauernbefreiung” von 1848 eingeleitet wurden. Hinzu kommt, daß sich die Ackerbaumethoden verbessern. Das jeweils brachliegende Drittel der Dreifelderwirtschaft wird jetzt mit Klee bebaut und verbessert damit die Viehzucht, so dass über den Dung höhere Erträge und Vorräte möglich werden. Dies verlangt größere Gebäude und damit einen verbesserten Feuerschutz. Aber auch der Zeitgeist mag mitgewirkt haben. Das neue, wesentlich liberalere Gewerberecht von 1871, das durch die Gründung des Deut­schen Reiches auch in Bayern gilt, ermutigt zu Eigeninitiative.

Am 24.5.1872 schlägt dann die Geburtsstunde der Glonner freiwilligen Feuerwehr. Der Glonner Chronist Pfarrer Niedermair berichtet uns, dass  am ersten Tage schon 21 Mann beigetreten sind. Im Laufe des Jahres sind es dann schon 94 Mitglieder. Zum Vorstand des neuen Vereines wird Apotheker Birzer (stammt aus Regensburg) gewählt. Aber auch eine einfache Standarte, die es heute noch gibt, wird angeschafft. Kommandant ist der Wirt und Posthalter Wolfgang Wagner sen.. Wahrscheinlich übt er dieses Amt auch schon vor 1872 aus. Selbstverständlich ist er auch Gründungsmitglied des neuen Vereines.

Während 1873 der Vorstand noch von einem regen Vereinsleben und großer Begeisterung berichten konnte, hatte der Verein bereits 1875 seinen ersten Tiefpunkt. Der Gemeinderat beschloss mit 6:1 seine Auflösung. Ein Grund ist nicht angegeben. Vielleicht hatte sich mit dem neuen Verein das Feuerlöschwesen zu sehr verselbstständigt, hatte doch vor 1872 die Gemeinde allein das Sagen. Der Verein konnte aber kraft eigener Statuten von der Ge­meinde nicht aufgelöst werden. Eine Vereinsversammlung wurde einberufen, die aber gegen die Auflösung stimmte. Birzer verläßt 1876 Glonn. Neuer Vorstand wird Bürgermeister Nikolaus Niedermair. Vielleicht war er die Stimme gegen die Auflösung des Vereines. 1877 übernimmt Kommandant Wagner den Vorstand. 1878 folgt ihm Lehrer Josef Hecht, der zugleich Gemeindeschreiber ist. 1880 wird Kommandant Wagner wieder Vorstand, diesmal für 22 Jahre -bis zu seinem Tod 1902. Ab 1875 ist er auch Mitglied des Bezirksfeuerwehr­ausschusses. Unter Wagners Vorstandschaft wird 1880 der Metzger Maier, 1884 der Käser Türk und 1889 sein Sohn Wolfgang Wagner jun. Kommandant. Letzterer bleibt es bis zu seinem Tod 1912.

Volle Anerkennung                                                                                                 nach oben

Es schaut so aus, als hätte sich die Glonner Freiwillige Feuerwehr erst ab 1880 voll eta­bliert. Zu diesem Zeitpunkt war aber auch die erste Investitionsphase, nämlich der Bau eines Feuerwehrgerätehauses (ca. 1877), der Umbau der Spritze ((800 Mark 1877), die Anschaffung eines Mannschaftswagens (418 Mark 1880) und die Anlagen der Wasserre­serven in Mattenhofen (1880), sowie in Haslach, Adling, Balkham und Frauenreuth (alle 1882), abgeschlossen. Sicher haben auch verschiedene erfolgreiche Einsätze der Wehr, so beim Brand in Reinsdorf (1873), und des Schlickenrieder-Hinterhauses (1873) zum guten Ruf beigetragen. Die Feuerwehr war eben auch ein Stück Sicherheit. Als Zeichen der An­erkennung darf auch gewertet werden, dass 1881 der 6. Bezirksfeuerwehrtag in Glonn abgehalten wurde.

Die Scanzonis auf Zinneberg waren nicht nur Förderer des Glonner Vereinswesens, sondern im speziellen auch der Glonner Feuerwehr. So spendete Friedrich-Wilhelm von Scanzoni von 1872 bis zu seinem Tode 1891 der Glonner Wehr jährlich 50 Mark. Nicht nur dies, er gründete für den Gemeindeteil Zinneberg eine eigene Feuerwehr und schaffte für sie auch eine Saug-und Druckspritze an. Dieses Gerät diente auch dem übrigen Gemeindeteilen, was von den Glonnern bei der Meldung ihrer Ausrüstung immer wieder angeführt wurde. Die Ebersberger Amtsleute ließen dies, wegen des langen Anfahrtsweges, allerdings nicht gelten und verlangten für Glonn 1887 den Kauf einer Saug-und Druckspritze für 1800 Mark. Die Gemeinde lehnt mit der Begründung, man müsse erst ein Gemeindekrankenhaus (6000 Mark) bauen, erfolgreich ab.

Das Glonner Löschwesen wurde von Ebersberg streng beaufsichtigt. So wurde 1885 ange­mahnt, daß in der Nähe der Kirche eine Reserve gebaut werden müsse. Diese wurde wegen der “zahlreichen Quellen” abgelehnt. Außer defekten Schlauchkupplungen wurde aber den Glonnern eine vorzügliche Ausrüstung bestätigt. Allerdings sollten die “Zugführer” für eine bessere Schulung sorgen. Schlecht weg kam die Pflichtfeuerwehr, die es immer noch gab und dem Kommando der “Freiwilligen” unterstellt war. Laut Schreiben scheinen sie keinen Begriff von Zucht und Ordnung zu haben. Künftig müssen sie, wohl um sie von den “Frei­willigen” unterscheiden zu können, Armbinden tragen. Diese “Pflichtfeuerwehrler” scheinen nicht immer zur Freude der Kommandanten gewirkt zu haben. Ihr Erscheinen bei Übungen, deren jährlich sechs -an Sonn- und Feiertagen- vorgeschrieben sind, wurde anscheinend polizeilich überwacht, denn 1887 meldet der Glonner Gendarm Amslinger namentlich 4 Personen, wegen Nichterscheinens zur Übung, an das königliche Bezirksamt in Ebersberg. Es handelte sich um Dienstknechte, die wohl kein allzu großes Interesse an der Rettung von Hab und Gut aufbringen konnten.

Feuerwehrarbeit war gefährlich. Der Bezirksverband hatte deshalb eine Sterbekasse gegrün­det. Von den über 40 Feuerwehren im Bezirk waren allerdings nur acht Mitglied. Die Glon­ner waren dabei. Auch eine Landesunterstützungskasse gab es. Der Glonner “Steiger” Leo­pold Ostermaier erhielt daraus   1892 17 Mark. Auch “Erste Hilfe” wurde berücksichtigt. So wurden 1892 vom Bezirk an 15 Wehren Sanitätstaschen verteilt. Haggenmüller merkt an, daß die “Sanitätsmänner” nicht von Ärzten ausgebildet sind. Es gebe aber in den Märk­ten und größeren Orten meistens geprüfte Bader und ehemalige Lazarettgehilfen, die die Sanitätsbetreuung übernehmen könnten.

Auch die 90-Jahre waren gekennzeichnet von der Forderung nach einer neuen Spritze, zumal das alte Glonner Gerät immer wieder Anlass zu Beschwerden gab. So beim Brand des Weberanwesens in Mattenhofen (1892) durch den Bezirksfeuerwehrvorsteher Haggen­müller. Die Glonner antworteten: Entweder sei der Saugschlauch nicht ganz unter Wasser gewesen, oder es sei ein Stein ins Ventil geraten. Ihre Spritze funktioniere gut und sei, was die Wasserförderung anbelangt, von keiner anderen “Landspritze” übertroffen. Man könne die Leistungsfähigkeit ihrer Spritze beim nächsten Bezirksfeuerwehrtag in Glonn (1892) ja begutachten. Jener Feuerwehrtag, der mit einer Großübung verbunden war, wurde auch anlässlich des 20-jährigen Gründungsjubiläums der Glonner Wehr in Glonn abgehalten.

Eine neue Fahne                                                                                                  nach oben

Beim  25-jährigen Gründungsjahr 1897 konnte von der Bezirksfeuerwehrprominenz immer noch die gleiche Spritze “bewundert”.  werden. Für die Glonner Wehr war es ein großes Jahr. Bereits im April des Jahres trat in der Post unter dem Namen “Musikbündler” eine “Vereinigung von Berufsmusikern und Dilledanten” auf, die ihre Kunst in den Dienst der Humanität stellten, “zum Besten der hiesigen Freiwilligen Feuerwehr”. So stand es in der Zeitung. Es dürfte sich um die Glonner Musikkapelle Faßrainer sowie einem Glonner Män­nerchor gehandelt haben. Das Jubiläum mit Fahnenweihe fand dann am 29.8.1897 statt. Es gab Ehrendiplome für 25-jährige und 15-jährige Dienstzeiten. Die neue Fahne wurde von Frl. Anna Obermaier, Kaufmannstochter aus Glonn, für einen Preis von 335 Mark “kunst­voll” hergestellt. Neben dem Patenverein aus Grafing waren noch weitere 34 Vereine anwe­send. Ein Höhepunkt des Jubeljahres war sicher der Beschluss des Gemeinderates für 1898 eine neue Saug- und Druckspritze zum Preis von 1875 Mark für die Glonner Wehr -und je eine für 1175 Mark für die Gemeindeteile Schlacht und Frauenreuth zu kaufen. Dies war die Geburtsstunde der Feuerwehren in Schlacht und Frauenreuth.

Im Jahre 1901 wurde aus Glonn Markt Glonn. Für dieses Jahr kann Kommandant Wagner nach Ebersberg einen Bestand von 144 Freiwilligen- und 104 Pflichtfeuerwehrmännern melden. Es wird auch die Ausrüstung gemeldet. Vier Signalhörner gehören dazu. Für die Pflichtfeuerwehrler hat die angegebene Ausrüstung sicher nicht gereicht. Es wird also bei den Armbinden geblieben sein. Ihre wesentliche Tätigkeit bei Bränden wird nach wie vor darin bestanden haben die Handspritzen zu “betreiben” -und das bei fliegendem Wechsel. Ein Jahr vorher baut die Gemeinde das neue Feuerwehrhaus mit Fuhrwerkswaage in der Nähe der heutigen Forellenapotheke. 1902 verstirbt 68-jährig der Vorstand Wolfgang Wag­ner sen.. Neben seinen Aufgaben als Mitglied des Bayerischen Landtages und des Deut­schen Reichstages sowie den sonstigen zahlreichen Ämtern, hatte er immer noch Zeit für “seine” Feuerwehr, der er seit Gründung angehörte.

Ende der Posthalterära                                                                                        nach oben

1902 übernimmt Wolfgang Wagner jun., der wie sein Vater Mitglied des Landtages werden wird, zum Kommandanten auch den Vorstand. Er wird für die “Hauptübung” anlässlich des Bezirksfeuerwehrtages am 29.6.1903 mit Verantwortung tragen. 1908 ist wieder Bezirks­feuerwehrtag in Glonn. In seiner Dienstzeit wird 1908 eine Drehleiter für 1200 Mark an­geschafft. Für 1909 werden für die Gemeinde Glonn 179 und für Frauenreuth 39 Feuer­wehrmänner gemeldet. Glonn hat damit im Bezirk die höchste Mannschaftszahl, obwohl es einwohnermäßig nur an zweiter Stelle liegt. Wahrscheinlich ist es auch Wagner jun., der den jährlichen Gottesdienst für die verstorbenen Mitglieder am Florianstag (4. Mai) eingeführt hat. Pfarrer Niedermair schreibt 1909, dass kein Verein so lebhaften Anteil am Wohl und Wehe des Nächsten nimmt wie die Feuerwehr.

1912 verstirbt, erst 47-jährig, Wolfgang Wagner jun.. Das Amt des Vorstandes und des Kommandanten wird wieder getrennt. Der neue Kommandant heißt Simon Maier und ist Hausmeister im Gasthof zur Post. Er versieht dieses Amt bis zu seinem Tod 1926. Vor­stand wird Franz-Sales Maier, seines Zeichens Schuhmachermeister und Geschäftsinhaber. Er wird bis 1934 Vorstand sein. Beide haben die Folgen des 1. Weltkrieges zu bewältigen. Der Feuerwehrbetrieb muß aufrechterhalten werden, obwohl viele Mitglieder im Felde sind. Zwar ist anzunehmen, dass während des Krieges die Glonner nicht in die Landeshaupt­stadt zu Einsätzen mussten, aber auch in der Gemeinde sind vier größere Brände zu ver­zeichnen. Ein Aufruf des Bayerischen Landesfeuerwehrausschusses vom März 1915, in dem um Metallspenden für Rüstungszwecke gebeten wird, kennzeichnet die Lage. Vielleicht wurden auch Glonner “Museumsstücke” dem Vaterland geopfert.

Alban Huber (*1905), Zweiter Steiger bei der Glonner Wehr, erinnert sich noch an den Brand beim Bauern in Mattenhofen 1923. Damals wurde aus dem Löschweiher noch mit der “Hand” gepumpt. 1927 wurde aber die erste Motorfeuerspritze (Fabrikat Kögel -Mün­chen) für 7075.50 Mark angeschafft. Hinzu kamen neue Schläuche für 2162 Mark. Zu diesem Zeitpunkt war bereits Baumeister Landtaler (ab 1926) Kommandant. Weil natürlich eine Motorspritze, die mit Sicherheit einen größeren Umkreis zu versorgen hatte, hinter ein Pferdegespann nicht mehr passte, wurde dann 1929 “zur Beförderung der Motorspritze” ein Auto gekauft. 2000 Mark hat es gekostet. 1932 wurde die neue Gemeindewasserleitung mit  4 Hydranten gebaut, so dass man dann beim Bezirksfeuerwehrtag am 5.5.1932 auch etwas vorzeigen konnte.

Zwischen Frieden und Krieg                                                                             nach oben

Im Dienstbuch des Bezirksfeuerwehrverbandes Ebersberg heißt es 1932 für Glonn: Neuer Kommandant Gröbmayr Josef. Er wird dieses Amt bis 1947 innehaben. Seine Ära umfasst das wohl schwierigste Kapitel der Glonner Feuerwehrgeschichte. Protokolle sind ab dem Jahre 1934 vorhanden. Schriftführer Aichlmayr (Lehrer) berichtet, dass sich die Glonner Wehr “ohne Schwierigkeiten ins Dritte Reich eingliedern konnte”. Mit dieser Feststellung ist eigentlich schon umschrieben, was kommen werde. Die Selbstverwaltung der “freiwil­ligen” Feuerwehr wird unter dem Druck der Machthaber immer mehr eingeschränkt. Vor­stand Franz-Sales Maier zieht sich zurück und wird zum Ehrenvorstand gewählt. Sein Nachfolger wird der Vereinskassier Florian Lechner; er tritt nach einem Jahr “wegen Ar­beitsüberlastung” zurück und wird Ehrenmitglied. Die Zugführer Ludwig Kirmair und An­dreas Neuwirth bitten um Entlassung aus dem Dienst. “Eine größere Zahl Feuerwehrpflich­tiger”, so das Protokoll, komme ihrer Pflicht nicht nach. Der Bürgermeister wird ersucht eine “öffentliche Aufforderung” zu erlassen.  Es muß weitergehen: Zum neuen Vorstand wird in geheimer Wahl Kommandant Josef Gröbmayr gewählt.
Schon 1935 muß in einer Verwaltungsratsitzung festgestellt werden, dass die “Feuerwehr­vereine als solche wohl nicht mehr allzu lange bestehen werden”. Eine Überführung in “frei­willige Feuerwehrtruppen”, die von der Gemeinde unterhalten werden müssen, werde be­vorstehen. Die Anschaffung eines Mannschaftsautos, das auch zum Transport der Leiter gebraucht werde, wird angekündigt. Es wird ein “Horch” sein, der bis nach dem Krieg seinen Dienst tut. Die Dienstanzüge haben künftig blau zu sein und die weiß-blauen Kokar­den müssen von den Dienstmützen abgenommen werden. Bei der Sitzung am 17.12.1937 sind auch die “Dienstgrade” aus Frauenreuth und Schlacht anwesend. Ihnen wird mitgeteilt, daß ihre Feuerwehren künftig wieder mit der Glonner Wehr vereinigt sind. Die Vorstand­schaften dieser Wehren verlieren damit ihre Ämter. Nur die Kommandanten werden als Abteilungsleiter weiter fungieren. Die Fahnen dürfen in Frauenreuth und Schlacht bleiben. Bei dieser Sitzung gibt es auch einen erfreulichen beschloss: Bei auswärtigen Begräbnissen von Mitgliedern erhält die Abordnung pro Mann 1 Liter Freibier.

Ab 1936 werden die Jahreshauptversammlungen Generalappelle oder Jahresappelle ge­nannt. In einer Sitzung wird festgestellt, dass SA-Männer für den Feuerwehrdienst nicht in Frage kommen, sie würden zur Brandwache gebraucht. Weiter wird beschlossen, dass nach den Übungen die Kameradschaft zu pflegen ist, “hierbei kann ab und zu Freibier verab­reicht werden”. Ab 1936 ist dann auch monatlich eine Übung protokolliert -im Winter in Form eines Unterrichtes. Weiter heißt es: Die Kameraden haben für das Winterhilfswerk 27 Mark gespendet und in Zukunft habe eine Zusammenarbeit zwischen der Feuerwehr und der Glonner Sanitätskolonne stattzufinden. Der Feuerwehrball, der schon viele Jahre vorher nachzuweisen ist, wird bei einem Eintritt von 70 Pfennigen wieder abgehalten.

 

Anfang 1937 wird über einen Mitgliederstand von 146 Aktiven und 202 Passiven berichtet. Am 26.3.1938 gab es dann einen Großbrand auf Schloss Zinneberg. Es brannten der West- und Südwestflügel. Neben den Löscharbeiten waren die Klosterinsassen und die 200 “Zög­linge” in Sicherheit zu bringen. Erst ein “Halblöschzug” der Berufsfeuerwehr München konnte den Brand unter Kontrolle bringen. Vorher waren schon sieben Feuerwehren “aus dem südlichen Bezirk” unter Bezirksbrandinspektor Ignaz Fuchs im Einsatz. Die Glonner und die Herrmannsdorfer Wehr hatten schwere Arbeit zu leisten. Weiter heißt es in der Zeitung von damals, dass zur Brandursache keine Feststellungen gemacht werden können. Im August des gleichen Jahres brannte es auch beim “Bruckmaier” in Mattenhofen. BBI Fuchs zollte der Glonner Wehr für beide Einsätze hohes Lob und zählt die Glonner zu den am besten ausgestatteten Wehren.

Vorbereitung und Krieg                                                                                   nach oben

Das Reichsgesetz für das Feuerlöschwesen vom 23.11.1938 brachte dann die Feuerwehr­organisationen in enge Beziehung zum Polizei- und zum polizeilichen Hilfsdienst. Ziel war das “Führerprinzip”. Damit sollte für den Luftschutz eine schlagkräftige Feuerwehrorganisa­tion entstehen. Inzwischen wurde die Feuerwehr auch mit Stahlhelmen ausgerüstet. Auch im Februar 1939 fand wieder ein Feuerwehrball statt. Beim Kreisfeuerwehrappel in Grafing belegte Glonn zusammen mit Markt Schwaben den Ersten Platz.

Von Januar 1939 bis Februar 1942 schweigen die Protokolle. Für diesen Zeitraum ist zu berichten, dass viele Feuerwehrmänner in den Krieg ziehen mussten, 1941 waren 24 Mann eingerückt. Auch Kommandant Gröbmayr ist in den ersten Kriegsjahren Soldat. Die ver­mutlich 1939 auf dem Rathaus neu montierte Luftschutzsirene ist das unüberhörbare Zei­chen, wie ernst die Lage war. Beim Appell vom Februar 1941 wird berichtet, dass die Feuerwehr auf “ältere Jahrgänge” zurückgreifen müsse und dass, nach Möglichkeit auch die jungen heranzuziehen sind. Weiter heißt es: Die Feuerwehrmänner haben sich bei Flieger­angriffen am Feuerwehrhaus zu sammeln.

Und wieder schweigt das Glonner Protokoll bis 1947. Was in den Kriegstagen passiert ist, davon ist in einem Bericht der Kreisbrandinspektion zu lesen. Demnach wurden Kreisfeuer­wehren erstmals im Dezember 1942 zum Luftangriff nach München beordert. Zum Einsatz kam man nicht, aber man sammelte “wertvolle Erfahrungen für künftige Fälle”, so ist es niedergeschrieben. Diese “Erfahrungen” wurden noch notwendig gebraucht, denn im Sep­tember 1943 musste man mit rund 200 Mann Einsatz in München leisten.   Nächster Einsatz war dann im Oktober 1943. 15 Kreisfeuerwehren mussten mit 140 Mann zwei Tage in Mün­chen etwa 50 Brände bekämpfen. Für 1944 sind dann wieder mehrere Einsätze dokumen­tiert. Im April waren 150 Mann in München, die 7000 Einsatzstunden leisteten, um an 78 Brandstellen ihren Dienst zu tun. Der Luftangriff vom 11. – 15. Juli 1944 verlangte laut Bericht wegen der zahlreichen “Zeitzünder” die größten Anforderungen. Dabei kamen zwei Glonner ums Leben und zwei wurden schwer verletzt. Darüber im nächsten Absatz mehr. Ende Juli 1944 war dann ein weiterer Zweitageseinsatz in München zu bestehen. In der Folgezeit kam es dann immer wieder zu solchen Einsätzen.

Zwei Tote und zwei Schwerverletzte aus Glonn                                        nach oben

Der Einsatz wurde durch einen Fliegerangriff auf München ausgelöst. Vermutlich am Abend des 12. Juli 1944 wurde die Glonner Wehr  alarmiert. Mit der bei solchen Ein­sätzen üblichen Mannschaftsstärke von 7 – 8 Mann fuhr man mit dem “Horch” und an­gehängter Motorspritze nach München. Den Einsatz leitete diesmal der stellvertretende Kommandant Adolf Ege. Gröbmayr und Ege teilten sich die Einsätze in München auf. In Ramersdorf wurde der genaue Einsatzort mitgeteilt. Diesmal war er in Schwabing. Nach erfolgtem Einsatz fuhren die Glonner am Englischen Garten entlang über die Königinstrasse zurück und bekamen dort einen erneuten Einsatzbefehl. Hier geschah dann das große Un­glück.

 

Wie das Unglück vom 13. Juli geschah, kann nicht mehr genau rekonstruiert werden. Der noch vorliegenden Grabrede des Glonner Pfarrers, des Geistlichen Rates Otto Boxhorn, ist zu entnehmen, daß der 39-jährige, ledige Fritz Gruber von einem Bombensplitter getroffen wurde und nach einer halben Stunde verstarb. Gruber war Gastwirt und Metzger des Gast­hauses zur Post in Glonn und hatte vor einem Jahr das Geschäft wegen des Todes seiner Mutter übernommen. Er war vom Kriegseinsatz auf Heimaturlaub und wäre zum Feuer­wehreinsatz nicht verpflichtet gewesen.

Das zweite Todesopfer dieses Einsatzes hatte der 35-jährige, ledige Schmiedemeister Hans Obermair aus Frauenreuth zu bringen. Wie sein Neffe Alfons Gartner berichtet, wurde er in der Königinstrasse von einer einstürzenden Mauer am Kopf getroffen und schwerverletzt in die Chirurgische Klinik an der Nußbaumstrasse eingeliefert, wo er tags darauf verstarb.  Wie der Neffe weiter berichtet, konnte Hans Obermair von ihm erst identifiziert werden, weil er an der Hand eine Wunde sah, die sich der Onkel bei der Arbeit in der Schmiede zugezogen hatte. Die Beerdigung des Obermair in Frauenreuth war ein weiteres Exempel dieses grausamen Krieges. Sie wurde durch zahlreiche Fliegerangriffe immer wieder unter­brochen.

Franz Winhart aus Ursprung verlor bei diesem Einsatz ein Bein. Wie sein Bruder Hans berichtet, lag er hinter einer Mauer und wurde ins Luftwaffenlazarett nach Unterföhring eingeliefert. Auch er war auf Heimaturlaub und ging für seinen fünf Jahre jüngeren Bruder Hans freiwillig in diesen Einsatz. Franz Winhart hat in Bad Aibling das Bäckerhandwerk erlernt und konnte nach dem Krieg die Bäckerei seines Lehrmeisters übernehmen. Eine schwere Verletzung hatte sich auch der 42-jährige Sebastian Winhart, Lehnerbauer aus Balkham, zugezogen. An seiner Knieverletzung hatte er Zeit seines Lebens zu leiden.

Kriegsende und Neuanfang                                                                            nach oben

Die Amerikaner sind am 1.5.45 in Glonn “einmarschiert”. Im KBI-Bericht heißt es, dass für die Feuerwehren “eine längere Zeit völliger Ruhe” eingetreten sei. “Von den in München lagernden Motorspritzen der Partei” konnten so viele sichergestellt werden, “dass jede Feuer­wehr des Landkreises mit einer Motorspritze versorgt werden konnte”. So erhielt auch die damals neugegründete Feuerwehr Mattenhofen-Haslach eine. Die Hauptsorgen des Jahres 1945 waren die Zuteilung von Treibstoffen für die Motorspritzen, aber auch die “Plünde­rungen” durch die aus Feuerwehrhäusern Benzin und sogar Motorspritzenanhänger entwen­det wurden, so der damalige KBI.

Kommandant Josef Gröbmayr wurde 1947 von den Amerikanern als solcher abgesetzt. Man glaubte wegen seines Feuerwehrpostens, er sei Parteimitglied, obwohl dies nicht stimmte. Die von der “Militärregierung genehmigte” Versammlung vom 9.2.1947, bei der Bürger­meister Eichmaier dem scheidenden Kommandanten ausdrücklich dankte, wählte Lorenz Stadler zum Kommandanten und Vorstand. Bei dieser Versammlung gedachte man auch der im Kriege gefallenen 42 “Aktiven”. Das nachher einsetzende “Entnazifizierungsverfahren” gegen Gröbmayr hat seine Nichtmitgliedschaft bestätigt. 1949 wollte man ihn dann wieder zum Kommandanten haben, doch er lehnte ab.
Vermutlich hatte mit Ende des Krieges auch der aus dem Jahre 1935 stammende Mann­schaftswagen Marke “Horch” ausgedient, denn im Mai 1947 bekam Zimmermeister Gröb­mayr aus “herrenlosen Beständen” zum Preis von 250 Reichsmark einen Opel-LKW “zu­geteilt”. Auflage war, dass er auch der Feuerwehr zur Verfügung stehen musste, feuerwehr­mäßig ausgerüstet und im Feuerwehrhaus untergebracht war.

4.1.1948: Die Feuerwehren in Frauenreuth und Schlacht sind inzwischen wieder selbst­ständig. Laut Kassenbuch der Glonner erhalten sie ein Startkapital von je 200 Mark. So auch die Mattenhofener Wehr.  Dem Zeitpunkt nach allerdings in alter Währung. Wegen “zeitbedingter Schwierigkeiten”, die wohl darin bestanden, dass im Postsaal Heimatver­triebene untergebracht waren, kann kein Faschingsball abgehalten  werden. Feueralarm wird neben der Sirene (ausgediente Luftschutzsirene), auch wieder mit den Kirchenglocken gegeben – für Brände innerhalb der Gemeinde drei Glocken; für außerhalb zwei. Im Januar 1949 wird Josef Gröbmayr zum Ehrenvorstand, Adolf Ege und Franz Winhart zu Ehrenmit­gliedern ernannt. Das Engagement der Geehrten wird der “Gleichgültigkeit gegenüber dem Feuerwehrdienst” gegenübergestellt. Es wird die Einführung einer Pflichtfeuerwehr be­schlossen. Die Versammlung ist mit der Einhebung von 2% der Grundsteuer als Beitrag für die Feuerwehren einverstanden. Diese Finanzierung hat noch bis zum Jahre 1973 mit einer kleinen Veränderung Gültigkeit.

Ab 1949 ist wieder ein Feuerwehrball möglich. Der Übungsbesuch scheint immer noch nicht zufriedenstellend, deshalb werden bei Nichterscheinen Strafgelder festgesetzt. Für 30 Mark pro Jahr kann man sich allerdings vom Feuerwehrdienst “loskaufen”. Diese Maß­nahmen scheinen nicht zu greifen. Für den 29.9.49 werden “16 Feuerwehrpflichtige” zu einer “Aussprache” ins Rathaus vorgeladen. Die “Streikgründe” werden nicht anerkannt. Josef Winhart wird aber als Kommandant „der zu gründenden Jugendfeuerwehr ernannt”. Das “Übergabeprotokoll” vom 1.10.49 weist dann allerdings Josef Winhart als Komman­dant aus. Als Vorstand zeichnet noch Lorenz Stadler. 1950 wird der bisherige 2. Vorstand Hans Wagner zum Ersten gewählt.
Im gleichen Jahr stiftet Prof. Lebsche 2600 Mark für den Einbau einer Waschküche ins Feuerwehrhaus. Vermutlich war hier weniger an die Feuerwehr gedacht als an zahlreiche Ortsbewohner, die damit nicht mehr in ihren viel zu kleinen Wohnungen waschen mussten. 1950 wurde aber auch ein “Opel-Blitz” angeschafft. Es war ein Lastwagen, der dann in der Werkstatt des Wagner-Marin von den Feuerwehrlern zum Feuerwehrauto umgebaut wurde.

Es wird wieder gefeiert                                                                                      nach oben

Während der 75. Jahrestag der Gründung im Jahre 1947 im Nachkriegstrubel nicht gefeiert, oder gar vergessen wurde, feierte man 1952 den Achtzigsten. Dem Vernehmen nach, Unter­lagen konnten hierüber nicht eingesehen werden, lässt Prof. Dr. Lebsche die Standarte von 1897 renovieren. Das Jubiläum begann mit einem Festabend in der Post. Der Männerchor und die Kapelle Ludwig Mayer gaben für das Totengedanken, die zahlreichen Ansprachen und Ehrungen den würdigen Rahmen. Am Sonntag wurde dann mit den umliegenden Ver­einen ein Dankgottesdienst gefeiert und eine Schauübung abgehalten. Ein Jahr später konnte mit dem Kauf von zwei Schaumlöschern und der Neueinrichtung des Feuerwehrhauses die Ausrüstung der Wehr verbessert werden. Für die Wehrmänner wurde angeregt, dass alljähr­lich ein kleiner Ausflug stattfindet. Diese Ausflüge, die mit einem Bus durchgeführt wur­den, sind heute noch in bester Erinnerung.
Wenn auch 1953 vom Bürgermeister noch festgestellt werden konnte, dass von der Einführung einer Pflichtfeuerwehr “keine Rede mehr sein kann”, so beklagt sich Kommandant Winhart 1954, dass mit 27 Wehrmännern die Schlagkraft der Feuerwehr nicht gewährleistet sei. Auch 1956 sind Worte des Bedauerns über “die Teilnahmslosigkeit der Bevölkerung – vor allem der jungen Bevölkerung” festzustellen. Für die Zeit ist es bezeichnend, wenn KBI Fuchs auf die Feuersgefahren durch schadhafte Kamine, Sägemehlöfen und Kartoffeldämp­fer hinweist.

1959 scheint es wieder eine Führungskrise zu geben. Vorstand und Kommandant lehnten eine Neuwahl ab. KBI Fuchs beauftragt den stellv. Kommandanten Josef Gröbmayr jun. vorläufig die Leitung der Wehr zu übernehmen. Landrat Streibl selbst setzt für Neuwahlen den Termin 15. Mai 1959 fest. Am 11. Mai kann Bürgermeister Eichmaier melden, dass alles beim Alten bleibt; Josef Winhart wurde wieder für eine Periode gewählt. Die Ablöse er­folgte dann allerdings schon 1961 durch Nikolaus Niedermair als Kommandant. Ein Jahr vorher macht der Landkreis die Glonner zu einer Stützpunktfeuerwehr und stellt ein Tank­löschfahrzeug (TLF 16, Baujahr 1957) zur Verfügung. 1964 wurde der Fuhrpark um ein Löschgruppenfahrzeug mit TG 8-Spritze (30000.- Mark) erweitert.

Mit dem 89. Kreisfeuerwehrtag, der in Glonn 1965 stattfand, konnte dann auch das 90-jährige Gründungsfest begangen werden. Wenn es auch mit dreijähriger Verspätung statt­fand, so war es doch ein großes Fest. 42 Feuerwehren aus dem Landkreis haben mitgefei­ert. Hinzu kamen Feuerwehrgäste aus Salzburg. Selbstverständlich gab es einen Kirchenzug, einen Festgottesdienst, einen Festzug, zahlreiche Ehrungen und eine Schauübung. Bürger­meister Decker gab eine Darstellung der 90-jährigen Geschichte der Glonner Wehr. Ein Jahr später sind dann die ersten Leistungsprüfungen erwähnt. 1968 wurde Sebastian Win­hart in Anerkennung seines Einsatzes in München 1944, bei dem er schwer verletzt wurde, zum Ehrenmitglied ernannt. Im gleichen Jahr mussten ihm die Feurwehrkameraden noch das Totengeleit geben.
Am 31.10.1972 wurde Max Gröbmayr zum Vorstand gewählt. Kurz darauf, am 3.12., feier­te die Feuerwehr ihr 100. Gründungsjahr. Die Feuerwehren aus der Gemeinde und die Ortsvereine, der Grafinger Patenverein  und die Feuerwehrprominenz des Landkreises ga­ben den Glonnern die Ehre. Kirchenzug, Totenehrung und Festgottesdienst gehörten dazu. Der 1.1.1974 brachte den Gemeinden für die Feuerwehraufgaben eine neue Steuer: Die Feuerschutzabgabe. Die Einnahme des Feuerwehrvereines in Form eines Grundsteuerantei­les, den der jeweilige Kassier einzukassieren hatte, hatte damit keine Berechtigung mehr. Damit aber die Gemeindefeuerwehren nicht wegen jeder Mark an die Gemeinde einen Antrag stellen mußten, wurde deshalb über einen pauschalen Anteil an der Feuerschutz­abgabe verhandelt. Bürgermeister Singer war großzügig und so wurde der Glonner Wehr jährlich 2000 Mark und den anderen drei Wehren in der Gemeinde jeweils 500 Mark zu­gesagt. In 1974 findet für die Feuerwehr ein “Erste-Hilfe-Kurs” mit zwei Gruppen statt.

Das große Unglück                                                                                                   nach oben

Der 1. August 1976 war für die Glonner Feuerwehr ein Schicksalstag. Lassen wir hier das Protokoll sprechen: “Folgenschwerer Unfall der Feuerwehr Glonn mit dem Tanklöschfahr­zeug auf der Rückfahrt von Baiern nach Glonn. Bei der Kurve nach der Abzweigung nach Berganger, kam das Fahrzeug von der Fahrbahn ab, überschlug sich und wurde total zer­trümmert. Sechs Feuerwehrleute wurden zum Teil schwer verletzt, einer -Hans Wagner (Huberwirt)- ist querschnittgelähmt”. Das kreiseigene Unglücksfahrzeug hatte 34000 km auf dem “Buckel” und war 19 Jahre alt, also den Verkehrsverhältnissen nicht mehr ganz ge­wachsen. Man sagte damals, dass Fahrzeuge dieses Typs bei Berufsfeuerwehren nur mehr zum “Blumengießen” eingesetzt seien. Die “Unglückskurve”, die einer ganzen Reihe von Fahrzeugen zum Verhängnis wurde, wurde vom Landkreis “entschärft”.

Die sechs Verletzten konnten wieder ganz hergestellt werden, während für den jungen Metzgermeister Hans Wagner ein neues Leben beginnen musste. Hier wieder ein Auszug aus dem Protokoll: “Spontan erklärte sich die Feuerwehr bereit dem Wagner Hans eine Wohnung in der ehemaligen Gaststube einzurichten. Es wurde ein Darlehen aufgenommen und der Bürgermeister bat die Bürger in einem Aufruf um freiwillige Spenden. In gemein­samer Arbeit wurde die Wohnung fertiggestellt”. Diese Tat der Glonner Wehr war eine Meisterleistung an Kameradschaft. Das Darlehen mit rund 10.000 Mark, war durch Spenden schnell getilgt. Dass die Glonner Feuerwehr bei allem Unglück auch den Dank nicht vergisst, ist wieder dem Protokoll zu entnehmen: “4. Dezember 1976. Mit zwei Bussen fuhr die Feuerwehr nach Tuntenhausen. Prof. Denk feierte einen Dankgottesdienst. In einer beweg­ten Ansprache führte Dekan Schneider aus, die Wege Gottes seien unerforschlich. Nach dem Gottesdienst fuhren wir nach Glonn ins Gasthaus Glonntal zur Brotzeit”. Im Andenken an dieses Unglück hält die Feuerwehr seit 1978 jährlich eine Maiandacht in Frauenreuth, die seither der Männerchor des Chor- und Orchestervereines musikalisch umrahmt. Aber auch die Einkehr nach der Maiandacht wurde zur Tradition.  Etwas später hat sich der Maiandacht auch das “Werkvolk” angeschlossen.

Glonn blieb Stützpunktfeuerwehr. Statt des verunglückten Fahrzeugs wurde am 6.11.77 von Landrat Streibl ein neues Fahrzeug übergeben und von Dekan Schneider geweiht. Komman­dant Nikolaus Niedermair, selbst einer der Verletzten vom 1.8.76, stand 1977 für eine Wie­derwahl nicht mehr zur Verfügung. Zum Nachfolger wurde Konditormeister Franz Schwai­ger gewählt. Der Zweitagesausflug im Jahre 1979 nach Südtirol bleibt sicher unvergessen. Unvergessen wird für den Schlachter Kommandanten auch der 13. Juli 79 bleiben, als er nach alter Sitte “scheitelknieend” die Glonner um die Übernahme des Patenamtes für Jubi­läum und Standartenweihe zu bitten hatte. Dieser Bitte wurde natürlich entsprochen.

Ein neues Haus                                                                                                 nach oben

Das 1900 erbaute Feuerwehrhaus entsprach schon lange nicht mehr den Anforderungen. Von der Gemeinde aus wurde für das neue Haus der Platz nördlich der Klosterschule ange­boten. Die Feuerwehr war von diesem Standort wegen der Beengtheit und wegen der schwierigen Straßenverhältnisse nicht begeistert. Andere Standorte konnten allerdings nicht realisiert werden, so dass für das von Architekt Behmer aus Grafing geplante Haus am 9.6.1980 der “Erste Spatenstich” erfolgte. Ein Jahr später war dann Richtfest und wieder ein Jahr später, am 17.7.82 die Einweihung des 1.8 Millionen teuren Hauses. Das neue Feuer­wehrhaus wurde schnell auch zum gesellschaftlichen Mittelpunkt der Wehr. Nicht nur mit viel Liebe, sondern auch mit vielen Arbeitsstunden, wurde das “Floriansstüberl” von der Feuerwehr selbst eingerichtet. Die seit einigen Jahren  alljährlich stattfindenden Nikolaus­feiern können ab jetzt im eigenen Raum abgehalten werden.

Das Rechtsleben wird auch bei Vereinen immer komplizierter. Deshalb geben sich viele eine Satzung und werden eingetragener Verein. So entwirft der Vorstand auch für die Feu­erwehr eine Satzung, die in der Jahresversammlung im März 1980 einstimmig angenommen wird. Die folgende Eintragung im Vereinsregister bringt den Vereinsstatus. 1984 muß diese Satzung geändert werden, weil nach dem neuen Feuerwehrgesetz die Kommandanten künf­tig von der Gemeinde zu bestellen sind und nicht mehr vom Verein.

Die Aufgaben der Feuerwehr werden vielschichtiger. Besonders die Unfälle im Straßen­verkehr erfordern immer mehr Einsätze. Es gilt das Leben im Auto Eingeklemmter zu retten. Deshalb wird eine “Rettungsschere” mit Notstromaggregat für 23000 Mark ange­schafft. Aber auch die Gebäude werden immer höher. Die Brandbekämpfung und Rettung damit immer schwieriger. Ein Drehleiterfahrzeug wird schon lange gefordert. Für ein neues reichen die Mittel nicht. Also kauft man von der Berufsfeuerwehr in Köln eine gebrauchte Magirus-Drehleiter für 18000 Mark. Dieses Fahrzeug wird von der Wehr in vielen Arbeits­stunden restauriert und bleibt so für viele Jahre funktionsfähig.

Die Jugendarbeit in den Feuerwehren wird ausgebaut. Mit 1.1.82 wird der Glonner Technik- und Jugendwart Gerhard Bullinger zum Kreisjugendwart bestellt. Im gleichen Jahr berichtete die Ebersberger Zeitung, dass die Glonner Wehr die stärkste Jugendgruppe aller Feuerwehren im Landkreis hat. Dies hat bestimmt auch damit zu tun, dass Bullinger Glon­ner ist. Zusammen mit der Glonner Wehr organisiert er das dritte Sportfest der Landkreis­feuerwehren Ende Juli 82 in Glonn. Beim Staffellauf machen die Glonner den 1. und den 2. Preis. Vier Wochen später lädt die Feuerwehr zu ihrem ersten Bürgerfest ein. Es kommt gut an und wird auch die weiteren Jahre abgehalten.

Das Hagelunwetter im Landkreisnorden im Sommer des Jahres 1984 verpflichtet auch die Glonner Wehr zu tagelangen Einsätzen. Ein Jahr später wird das Löschgruppenfahrzeug von 1965 außer Dienst gestellt. Ein neues wird für 200.000 Mark angeschafft. Dieses Jahr ist auch ein Trauerjahr. Markus Holzbauer, der durch einen Stromunfall ums Leben kam, Hans Wagner sen., ehemals Vorstand, Lorenz Stadler und Josef Winhart, ehemals Kom­mandanten, sowie das beim Einsatz in München 1944 schwerverunglückte Ehrenmitglied Franz Winhart aus Bad Aibling, musste das letzte Geleit gegeben werden.

Dass immer mehr Feuerwehrler Brot außerhalb der Gemeinde verdienen müssen, führt 1986 zur Umbesetzung der Gruppen. Eine wird so besetzt, dass Gruppenführer und Gruppe auch Werktags zuhause sind. Das 87er Jahr beginnt dann mit einem Skiausflug und einem mäßig besuchten Feuerwehrball. Dies war allerdings der letzte. Das kann die Feuerwehr aber nicht davon abhalten beim Glonner Faschingszug mit einem Festwagen dabei zu sein. Die Maiandacht in Frauenreuth findet inzwischen zum zehnten Mal statt. Für das Bürgerfest im Klostergarten vermerkt der Chronist: “Pünktlich um 19.00 Uhr fing es zu regnen an. Gefeiert wurde dann im Zelt”. Der dreitägige Jahresausflug führte an die Mosel. Natürlich mit Moselfahrt, Weinprobe und Weinfest.

Zum 1.1.1984 wird Gerhard Bullinger zum Kreisbrandinspektor bestellt. Zum 20.1.1989 wird er Kreisbrandrat. Für die Glonner nicht nur ein Grund zum Feiern, sondern auch der Anerkennung. Die im gleichen Jahr eingeführte Jugendordnung, die auch eine Satzungs­änderung zur Folge hatte, ermöglichte der Glonner Jungfeuerwehr den Beitritt zum Kreis­jugendring. 1990 erinnern sich die Glonner Feuerwehrler an ihr eigenes Unglück des Jahres 1976 und sammeln für einen verunglückten Anzinger Feuerwehrkameraden 945 Mark. Dieser Betrag wurde aus der Feuerwehrkasse verdoppelt. Im gleichen Jahr wird auch die Anschaffung eines “Taferls” beschlossen. Damit ist man bei Festzügen mit Fahne und Ta­ferl “komplett”. Der immer mehr überhandnehmenden Müllproblematik zufolge wird be­schlossen, ab sofort bei Festen kein “Plastikgeschirr” mehr zu verwenden. Anlässlich der Maiandacht wird ein neues Einsatzfahrzeug von Dekan Schneider geweiht. Bisher hat die Feuerwehr das Feuerwehrhaus selbst gereinigt. Bei der Jahresversammlung 1990 wird aber festgestellt, dass man seit vier Jahren keinen “Wehrdienstfreigestellten” mehr erhalten habe. Deshalb gebe es für solche Dienste Personalprobleme. Seit dieser Zeit wird die Reinigung durch die Gemeinde übernommen. 1991 fand das letzte Bürgerfest der Feuerwehr im Klo­stergarten statt.

Die Idee des Vereinskartells, bei dem die Feuerwehr von Anfang an Mitglied ist, statt vieler Dorf- und Bürgerfeste nur ein Dorffest, das möglichst alle Vereine ausrichten sollen, wird vom Feuerwehrvorstand 1990 positiv aufgenommen. In einigen Vorstandssitzungen bespricht man die Organisation und so ist die Feuerwehr der erste Verein, der die Träger­schaft für das erste Glonner Dorffest 1992 übernimmt. Ein großartiger Erfolg, der von Jahr zu Jahr ausgebaut werden konnte.

Seit jeher übernimmt die Wehr bei Glonner Festen den Ordnungsdienst. So auch beim Faschingszug 1992. Die Teilnahme mit einem Festwagen ist deshalb nicht möglich. 1992 kauft sich die Feuerwehr für ihre eigene Verwaltung einen Computer für 2000 Mark. Über dem Feuerwehrhaus möchten die Glonner Schützen ihr Schützenheim errichten. Die Feuer­wehr hat nichts dagegen und überreicht bei der Einweihung im Mai 1993 eine Schützen­scheibe. Bereits 1994 beschließt man das 125-jährige Gründungsfest. Für den Kreisfeuer­wehrtag 1997 ist man schon lange vorgemerkt. Die Festwoche wird auch das 90-jährige Gründungsfest des Trachtenvereins einbeziehen. Nach 40-jähriger Feuerwehrdienstzeit zieht sich Vorstand Max Gröbmayr aus dem Feuerwehrdienst zurück. In seiner Dankesrede geht er auch auf das Unglück von 1976 ein und ruft die Kameraden auf, den Dank nicht zu ver­gessen. Bürgermeister Sigl dankt ihm und überreicht den Ehrenkrug der Marktgemeinde.

Feuerwehr heute                                                                                            nach oben

Die im Jahre 1983 gekaufte gebrauchte Drehleiter kann aus Sicherheitsgründen nicht mehr verwendet werden. Von der Gemeinde ist deshalb eine neue anzuschaffen. Nach vielen Vorführungen, Besichtigungen und Beratungen wird eine solche (Typ DLK 23/12) vom Gemeinderat genehmigt. Sie kostet 802.000 DM.  Der Staat schießt rund 300.000 DM zu. Am 26. November 1995 wird die neue Leiter von Dekan Schneider feierlich eingeweiht.

Die Jahre 1995 und 1996 waren, neben den üblichen Regularien, natürlich geprägt von der Vorbereitung auf das 125. Gründungsjubiläum und den Kreisfeuerwehrtag. So wurde bereits im Frühjahr 1996 die Standarte von 1897 repariert.
Über die Tätigkeit und die Aufgaben der Feuerwehr im Jahre 1996 gibt uns der Rechen­schaftsbericht des Kommandanten Franz Schwaiger Auskunft. Zum Jahresschluss hat die Feuerwehr 50 aktive Mitglieder zwischen 14 und 59 Jahren, davon 4 Mädchen. In insge­samt 83 Einsätzen wurden 690 Einsatzstunden geleistet. Hinzu kommen rund 1200 Stunden für den Wartungsdienst. Die Brandeinsätze verlangen nur mehr ein Sechstel des Zeitauf­wandes. 57% der Einsatzzeit war für Technische Hilfeleistung (Verkehrsunfälle, Unwetter­schäden, Wasser- und Ölschäden usw.) aufzubringen. Aber auch die Weiterbildung kam nicht zu kurz. So wurden Kurse an der Regensburger Feuerwehrschule und vier Übungen für Atemschutzträger in Ebersberg besucht. Neun Feuerwehrler erwarben das Silberne Leistungszeichen für technische Hilfeleistung, die im Landkreis Ebersberg entwickelt wurde.

Schluss                                                                                                                       nach oben

Zum Schluss noch einige Gedanken des Chronisten: Warum wurde überhaupt diese Chronik geschrieben? Sind nicht die Aufgaben der Gegenwart wichtiger -was bedeutet da schon Vergangenheit. Beides ist wichtig. So wie ein Haus eine Statik und ein Fundament braucht -beide sind unsichtbar-, so hat es auch ein sichtbares Inneres und Äußeres, das der jeweili­gen Zeit angepasst werden kann.

Fundament und Statik einer Feuerwehr ist die Kameradschaft. Kameradschaft ist zwar für die Gegenwart einer Feuerwehr das wichtigste Element.  Sie kann aber nie das Produkt der Gegenwart sein, sondern hat ihre Wurzeln in der Vergangenheit und Geschichte einer Ge­meinschaft. So soll diese Chronik auch eine Dokumentation der Kameradschaft sein.

Vielleicht sind Widmungen nicht mehr modern. Der Chronist möchte diese Schrift aber trotzdem all jenen widmen, die die Kameradschaft dieser Glonner Feuerwehr gefördert; besonders jenen, die für diese Gemeinschaft Leben und Gesundheit geopfert haben. Ab­schließend wünscht er der Glonner Feuerwehr eine glückliche und erfolgreiche Zukunft. Der Wahlspruch “Gott zur Ehr, dem Nächsten zu Wehr ” möge immer Motiv dieser Gemeinschaft bleiben.

 

Diese Chronik erschien anlässlich des 125-jährigen Jubiläums in der Festschrift der Glonner FFW 2002.
Vervielfältigung und Nachdruck sind nicht erlaubt. Alle Rechte bei: © Hans Obermair, Glonn

Bildergalerie Seestall

1930
1930
Topo 1959
Topo 1959
1962
1962

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Bürgermeister und Gemeindebevollmächtigte 1894-1900

Gemeinderat und Bürgermeister und Kirchenverwaltung  für die Wahlperiode 1894-1899

 

 

Mit diesem Schreiben wurden die Gewählten vom Bezirksamt bestätigt und der Bürgermeister aufgefordert, binnen 8 Tagen die erste Sitzung einzuberufen.

 

 

 

Sebastian Türk 1843-1917

Zur Person                       Aus der Amtszeit                        Bilder

Sebastian Türk
Bürgermeister 1887-1899

Sebastian Türk wurde 20. Januar 1843 in Zöschingen im Allgäu geboren. In den Jahren 1866 bis 1871 war er Soldat und liess sich danach in Glonn nieder. 1874 trug er federführend zur Gründung des Veteranenvereins in Glonn bei und wurde zum 2.Vorstand gewählt. Im Jahr 1885 erwarb er das Anwesen 52 1/7 in der heutigen Feldkirchner Straße 4 und baute die ehemalige Branntweinschänke um zu einer Käserei.1886 erwarb er das Bürger- und Heimatrecht in Glonn für 20 Mark.

Er war verheiratet mit Maria, geb. Reitmair aus Aigen in Niederbayern (1845-1925), die eine 1874 geborene Tochter Therese (1874-1920) mit in die Ehe brachte.

1887 und 1893 wurde er zum Bürgermeister gewählt und blieb 12 Jahre im Amt bis 1899.

Nach seinem Tod und dem frühen Tod der Tochter übergab die Witwe Maria Türk den Betrieb an ihre Nichte und deren Mann. Als Maria Türk 1925 starb verkauften die Nachfolger und verließen Glonn.

An Sebastian Türk und seine Familie erinnert heute noch eine  Tafel an der nördlichen Kirchenmauer. 

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Aus der Amtszeit 

Sebastian Türk wurde für zwei Amtszeiten von 1887 bis 1899 ins Bürgermeisteramt gewählt. Obwohl kein gebürtiger Glonner und auch ohne großen Grundbesitz und familiären Einfluss, erwarb er sich offensichtlich schnell großes Ansehen und Vertrauen in der Bevölkerung. Seine Amtszeit fiel in die ersten Jahre der “Prinzregentenzeit”, in der Bayern unter der Regierung des Prinzregenten Luitpold eine Epoche des Friedens, des wirtschaftlichen Aufschwungs und der kulturellen Blüte, aber auch des gesellschaftlichen Wandels erlebte. Auch Glonn erlebte in dieser Zeit wirtschaftliche Stabilität und Aufschwung. Aus dem kleinen Bauerndorf war inzwischen der drittgrößte Ort im Bezirk Ebersberg mit circa 1500 Einwohnern geworden. Fast jedes Handwerk war in Glonn vertreten, die Postkutsche fuhr regelmäßig zur Bahn nach Feldkirchen Westerham, bzw. Grafing, und mehrere Gaststätten, Branntweinschänken und Cafes beherbergten nicht nur Glonner, sondern auch zunehmend auswärtige Gäste.

Das bestimmende Projekt seiner Amtszeit war die Planung und der Bau der Lokalbahn zwischen Grafing und Glonn, die 1894 eröffnet wurde, Mit ihr erhielt Glonn den Anschluss an die Bahnstrecke München-Rosenheim.

Eröffnung der Lokalbahn Glonn-Grafing am 23.5.1894 Bild: Kulturverein Markt Glonn

Im Zuge des Bahnprojekts erhielt Glonn auch die erste gemeindliche Wasserleitung, die, die ausgehend von einer Quelle im Mühlthal das Lokalkrankenhaus  versorgte. Im ersten Jahr schlossen sich auch sechs private Haushalte an die Leitung an. Finanziert wurde der Bau aus den Einnahmen aus dem “Lokal- Malz- und Bieraufschlag”, der in Türks Amtszeit neu eingeführt wurde um vorrangig die Grunderwerbskosten für den Bahnbau zu finanzieren. 

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Bilder

Die Gebetsandenken An Maria Türk+ 1925 und ihre Tochter Therese Türk +1920 und die Gedenktafel in der nördlichen Kirchenmauer in Glonn.

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Der Seestall

TK 25 “Seestall” 1959/Bayern Viewer

 

Der „Seestall“ bezeichnete ursprünglich das Gebiet westlich des Bahnhofes, begrenzt von den Gleisen der Bahn im Osten, der Glonn im Norden und der Münchner Straße im Westen. Die heutige Straßenbezeichnung „Am Seestall“ liegt im etwas später ausgewiesenen größeren Bebauungsgebiet Ortsmitte Nord.

Durch die Tallage, vielleicht auch durch Erdbewegungen beim Gleisbau oder früheren Kies- oder Tuffabbau, war in dieser Fläche schon immer nach dem Winter oder bei starkem Regen Wasser gestanden, möglicherweise auch daher der Name“ Seestall“, manchmal auch „Seestadl“.

Der Seestall ca. 1964. Zwischen Münchner Straßee und Glonn ging´s mit dem Schlitten bergab bis fast zu den Gleisen.

 

Heute kann man es sich kaum noch vorstellen,  aber vor der Bebauung war dort eine beliebte Schlittenabfahrt, die parallel zur Münchner Strasse vor den Gleisanlagen endete.

Direkt an der Glonn sieht man ein eingewachsenes Grundstück, dort stand das Bienenhaus von Johann Eichmeier, Bürgermeister von Glonn von 1946-1960;

 

 

 

1966 wurde das Gelände entlang der Münchner Straße eingeebnet und die Firma Steinbeisser zog mit der Werkstatt aus der Lena Christ Straße in eine neu erbaute Halle um. Die Zufahrt erfolgte über die Münchner Straße, im Osten war ja noch Zugverkehr. Erst als die Gleise abgebaut wurden und die Gemeinde das Gelände von der Bahn erwarb, konnte man über eine neue Nutzung des Geländes nachdenken. Im Zuge der Umgestaltung des Bahnhofplatzes zum Busbahnhof wurde 1982/1983 auch die Bahnhofstraße gebaut, deren Einmündung in die Münchner Strasse nun auch die Kreuzung Münchner Straße/Kastenseeoner Straße entlastete.

1976: stillgelegter Bahnhof und neue Steinbeisser Halle Foto: Laszlo Schwarzenberger/ArchivMarktGlonn

1981 gab es dann bereits einen ersten Entwurf zur Bebauungsplanung für den „Seestall“.
Auf dem 7500 qm großen Gelände sollten 3 Gewerbebauten und 4 Wohnhäuser entstehen.
Niemand hatte allerdings damit gerechnet, dass sich der Tümpel, der dort bestand, zum Biotop gewandelt hatte. Nachdem viele Jahre lang vor allem Kinder das Gelände zum Spielen nutzten, andere dort wohl auch ihren Müll und ihr Altöl entsorgten, hatten sich, wie die Naturschutzbehörde 1984 feststellte, dort 6 verschiedene Amphibiensorten und eine Reptilienart angesiedelt, die den Bebauungsabsichten im Wege standen.

Der Seestall ca.1974                                                       Foto: Leonhard Huber/ArchivMarktGlonn

Dieser Tümpel war womöglich erst durch die Aufschüttungen Ende der 60er Jahre in der Mitte des Geländes entstanden. Als die Firma Steinbeißer dann auf dem geebneten Gelände ihre Werkstätte erbaute, ca. 1970, verschoben sich die Wasseransammlungen immer mehr Richtung Norden, Richtung Glonnufer und es entstand der Tümpel, um den es im Bebauungsplan 1981 ging.

Während damals das Landratsamt von einem schützenswerten Biotop ausging, nannten es bauwillige Anwohner und Gemeinderäte eher einen dreckige Schlammpfütze.

Beide Meinungen hatten wohl ihre Berechtigung – es hausten dort unzählige Frösche deren Gequake, wie sich manche Glonner noch erinnern, bis nach Glonn zu hören war, einträchtig neben entsorgten Altölfässern und Scherben an die sich andere, die das Gelände damals als „Abenteuerspielplatz“ nutzten,  ebenfalls erinnern.

1987; Foto: ArchivMarktGlonn/Luftbildverlag Bertram

Und so wurde es 1987 bis der Bebauungsplan nach langwierigen Verhandlungen mit dem Landratsamt, der Unteren Naturschutzbehörde, den Bauwilligen und dem Gemeinderat genehmigt wurde. Anfangs hatte man noch überlegt, den Tümpel auf die andere Seite der Glonn zu verlegen, aber dann einigte man sich, das Grundstück mit dem Tümpel unbebaut zu lassen. Vor allem der Besitzer des „Kaufhaus Dichtl“, drängte auf einen zügigen Baubeginn. Er führte sein Geschäft übergangsweise im Mädchenschulhaus, da das Haus, in dem er vorher sein Geschäft hatte, das „Kesslerhaus“, in der Wolfgang – Wagner Straße, durch einen Brand im Dachstuhl nicht mehr nutzbar war.

Das Gewerbegebiet “Seestall”, heute Bahnhofstraße, im Jahr 2018 von der Münchner Straße aus.                     Foto: Leonhard Huber/ArchivMarktGlonn

Hier geht´s zur Bildergalerie

 

Bürgermeister und Gemeindebevollmächtigte 1882-1887

Glonn, den 15. November 1881

Kgl.Bezirksamt Ebersberg
Gemeindewahlen 1882/87 betr.

Der Gemeindeverwaltung Glonn wird hiemit bekanntgegeben, daß bei der heutigen Gemeindewahl gewählt wurden:
I. Als Bürgermeister: Beham, Johann, Müller von Glonn

II. Als Beigeordneter: Zauner, Martin, Bauer von Reinsdorf
III. als Gemeindebeauftragte:

  1. Esterl Johann, Bauer von Mattenhofen
  2. Wimmer Josef, Bauer von Schlacht
  3. Maier Kaspar, Bauer von Ursprung  +
  4. Voglrieder Michael, Bauer von Hermannsdorf
  5. Obermaier Johann, Schmied von Adling
  6. Wagner Johann, Huberwirth von Glonn
  7. Egglmaier Georg, Bauer von Glonn
  8. Baumgartner Josef, Bauer von Adling
  9. Niedermaier Josef, Bauer von Frauenreuth
  10. Maier Josef, Metzger von Glonn

IV. als Ersatzmänner der Gemeindebevollmächtigten

  1. Obermaier Georg, Bäcker von Glonn  +
  2. Gartmaier Anton, Müller von Mühlthal, eingetreten am 3.6.1883 für den verst. Kaspar Maier
  3. Meltl Johann, Bauer von Kastenseeon
  4. Seidl Georg, Bauer von Ödenhub
  5. Gruber Alois, Krämer von Glonn

Der kgl.Bezirksamtassesor als Wahlkommissar

Kleine Geschichte des Mülls in Glonn

kurzer Überblick für Eilige
vor 1962 Entsorgung von Haus- und Sperrmüll regelt jeder Bürger selbst. Es gibt nur Vorschriften für Fäkalien und Schlachtabfälle; Müll wird auf dem eigenen Grund oder an entlegenen Stellen/Kiesgruben etc. abgelagert.
1951 erste gewerbliche Müllabholung durch einen Fuhrunternehmer;
es gibt verschiedene Müllablagestellen, bekannt ist die “Wäslergrube” zwischen St.-Johannesstraße und Lena-Christ-Straße.
1962 Einführung der gemeindlichen Müllabfuhr mit Anschlußpflicht
1962-1966 gemeindlicher Müllabladeplatz am Hochfeld/Grottenweg
1966 gemeindliche Müllkippe in ehemaliger Kiesgrube Mattenhofen
1972-1977 erste bundesweite gesetzliche Regelung durch ein Abfallgesetz; Übernahme der Mattenhofener Müllkippe durch den Landkreis
1980 Stillegung und Renaturierung der Mattenhofener Müllkippe; Aufstellung von Containern

Und hier lesen Sie mehr:

Der Umgang mit dem Müll bis 1945
→Ortspolizeiliche Vorschriften zur Reinhaltung und Vorbeugung von Seuchen und anderen Gefahren
→1950 – 1970 Mehr Einwohner, mehr Konsum, mehr Müll
→1970-1980 Gesetzliche Regelungen statt privater Entsorgung

Der Umgang mit Abfällen aus Haus und Hof bis 1945

Unter Hausmüll, vormals “Unrat und Kehricht” – wurden feste Materialien verstanden, die im Haushalt, in der Landwirtschaft und im Betrieb anfallen und für deren Entsorgung jeder Haushalt selbst verantwortlich war.  Einziges Kriterium war: die Materialien müssen “inert” sein, also (nach dem jeweiligen Kenntnisstand) nicht in den Boden, das Wasser oder die Luft übergehen, nicht explosiv und nicht seuchengefährlich. Nur für solche Materialien, z.B. Fäkalien, Schlachtabfälle und Explosivstoffe,  galten (zum Teil seit Jahrhunderten) mehr oder weniger strenge Regeln. In Glonn, wie überhaupt auf dem Land, wurde – ganz im Gegensatz zu den Städten –  die Entsorgung des Hausmülls bis in die 30er Jahre des letzten Jahrhunderts höchstens als optisches Problem betrachtet.

Die allermeisten im Haushalt anfallenden Stoffe waren kompostierbar, wurden verheizt  oder als Tierfutter für Hühner und Schweine verfüttert. Fäkalien kamen zumeist mit auf den Misthaufen, genauso wie kleinere Tierkadaver von Haus- oder Nutztieren oder Schlachtabfälle. Größere Mengen Abwasser, sei es vom Schlachten oder Waschen oder andere Flüssigkeiten wurden über die Abzugsgräben in die Bäche geleitet, oder in kleineren Mengen gleich auf die Straße geschüttet. Was dann noch blieb,  war nicht viel, denn das  Ausmaß des privaten Konsums war überschaubar.
Lebensmittel wurden entweder selbst produziert oder unverpackt eingekauft. Plastik als Verpackungsmaterial war lange vollkommen unüblich. Haushaltsgegenstände oder Möbel waren Anschaffungen fürs Leben und wurden sehr selten weggeworfen. Möglichst alle Wertstoffe, wie Metalle, Kleidung, Maschinenteile, Glasgefässe etc. wurden wiederverwendet und “recycelt”. Für die Lagerung von “Ausrangiertem” gab es rund um jedes Haus im genügend Platz.

Auf diesem “Glumphaufen” eines Hofs oder Betriebes landete dann nur noch  wenig; vielleicht  Reifen, verrostete Fahrradteile, Blechkanister oder Glas- und Geschirrbruch. Diese Reste wurden oftmals auf dem eigenen Grund vergraben, in ein Baumloch gefüllt, in einer Kiesgrube oder einem Steinbruch abgelagert, über eine Böschung gekippt oder auch in ein entlegenes Waldstück gebracht.

Auch wenn es immer wieder Klagen über die mangelnde Reinlichkeit des Ortsbildes gab, bezogen sich diese zumeist auf die Verunreinigung der Straßen und Abzugsgräben mit Tierkot, oder Mist, Waschwasser oder ähnlichem.

Ochsenfuhrwerk auf der Lena-Christ-Straße um 1940

Vor allem der Zustand der gekiesten Straßen litt unter immer mehr Fuhrwerksverkehr und dem Durchtrieb von Vieh zu den Weiden. Bei Trockenheit war die Staubentwicklung gewaltig, bei Regen und Schnee verwandelten sich die Straßen in Matsch.

Die Strasse vor dem Gasthaus Lanzenberger um 1899 (heute Prof.-Lebsche-Straße)

 

 

In den Abzugsgräben hingegen stand bei Trockenheit das Wasser und die dort oft verbotenerweise hineingeleiteten Abwasser aus Aborten, Waschküchen und Schlachträumen fingen an zu stinken.

 

 

 

 

Am Umgang mit dem Hausmüll änderte sich bis in die ersten Nachkriegsjahre wenig, es galt auch in Glonn die Devise, dass Unrat im Ortsbild nicht sichtbar sein sollte, man sollte ihn nicht riechen und seine Entsorgung durfte die Gesundheit und Sicherheit der Bürger nicht gefährden.

Ortspolizeiliche Vorschriften zur Reinhaltung und Vorbeugung von Seuchen und anderen Gefahren  nach oben

1906 sah sich die Gemeinde zum ersten Mal gezwungen, eine Verordnung “Zur Reinhaltung der Straßen und des Ortsbildes” zu erlassen. Aus den Anordnungen lässt sich  gut erkennen, wo die  Probleme lagen und was die Gemeinde zu verhindern suchte.

Gemeinderatsprotokoll vom 2.9.1906: Erlass einer Satzung über die Reinhaltung der Strassen : Transkript

Schon seit Jahrhunderten gab es, vor allem in den Städten,  Regeln für die “Entsorgung” von Fäkalien und Schlachtabfällen – aus hygienischen, aber auch olfaktorischen Gründen. Bis die Gemeinden mit dem Gemeindeedikt von 1869 weitergehende Selbstverwaltungsrechte erhielten, wurde solche Regeln vom Bezirksamt und der Staatsregierung aufggestellt und überwacht. Die erste ortspolizeiliche Vorschrift der Gemeinde Glonn zu diesem Thema ist uns von 1873 überliefert:

Um zu verhindern, dass der Inhalt aus Abtrittgruben oder Misthaufen in das Trinkwasser gelangte, regelte die Gemeinde 1873 die Anlage von Abtrittgruben und Dungstätten:

0-28-11 Ortspolizeiliche Vorschrift Gräben und Abtritte 1873

So durften sie z.B. nicht an einer öffentlichen Straße liegen und mussten von Brunnen und Wohngebäuden mit einer wasserfesten Wand abgetrennt sein. Geleert werden durften sie nur nachts bis 6 Uhr morgens. (Hier die “Übersetzung” des ganzen Dokuments)

 

 

0-28-11 Ortspolizeiliche Vorschrift Räumung der Abzugsgräben 1879

 

 

Auch die Räumung der Abzugsgräben, über die das Schmutz-, Regen und Dachwasser letztlich  in die Glonn oder den Kupferbach geleitet wurde, war in ortspolizeilichen Vorschriften geregelt. Grund für die Räumung  war  vorrangig, zu verhindern, dass bei starken Regenfällen die Bäche übers Ufer treten; aber auch, einen ungehinderten Abfluss von Schmutzwasser und evtl. festen Anteilen darin zu garantieren.

 

Für die Verwertung und Entsorgung von toten Nutztieren, die nicht als Lebensmittel genutzt wurden schloss die Gemeinde Verträge mit Wasenmeistern (Abdecker) ab, wie zum Beispiel diesen hier im Jahr 1873. Die Wasenstätte war in  Filzen, wo der Wasenmeister Ferdinand Hartl auch wohnte. Er musste die Tiere abholen, dem Tierarzt bei der Sekion zur Hand gehen, kranke Tiere töten und nach der Verwertung von Knochen, Fett und Sehnen den restlichen Kadaver auf der Wasenstätte vergraben. Die Haut des Tieres gab er den Eigentümern zurück, dafür erhielt er von der Gemeinde für seine Dienste 42 Mark und 86 Pfennig jährlich, einzelne Dienstleistungen wurden noch zusätzlich vergütet.   (Hier gehts zum ganzen  Vertrag in “Übersetzung” )

5-66-1 Vertrag mit Wasenmeister Ferdinand Hartl 1873

1945 – 1970  Wirtschaftwunder – mehr Einwohner, mehr Konsum, mehr Müll nach oben

In den ersten Jahren nach dem Krieg war das Thema der Müllentsorgung weiterhin nicht besonders wichtig – einfach weil bis zur Währungsreform 1948 absoluter Mangel an allem herrschte. Es fehlte ja nicht nur an Nahrung, sondern auch an Papier, Schuhen, Stoffen für Kleidung, Geschirr, Möbeln, Fahrrädern, Ersatzteilen, usw…

Niemand wäre auf die Idee gekommen, etwas wegzuwerfen, was man evtl. noch irgendwie verwerten könnte.

Auch die Ableitung der Abwässer war seit der Jahrhundertwende soweit vorangetrieben worden, dass Abwassergräben überwiegend verrohrt waren und bei den meisten Haushalten Versitzgruben existierten, die regelmäßig geleert und deren Inhalt auf  Wiesen und Äckern verteilt wurde. Das Abwasserproblem schien also zunächst weitgehend gelöst, die “Aufnahmekapazität” der Bäche stand noch nicht zur Debatte.

Mit der Währungsreform und dem einsetzenden Wirtschaftsaufschwung änderte sich die Müll-Situation deutlich.

Mit dem zunehmenden Wohlstand konnten die Menschen auch in Glonn endlich wieder konsumieren;  Kleidung, Alltagsgegenstände, Möbel, Haushaltswaren wurden angeschafft und in Folge auch immer mehr weggeworfen. Noch hatte fast jeder Haushalt einen  Garten, oft auch Hühner und ein Schwein, alle heizten mit festen Brennstoffen, das heisst Abfall wurde nach wie vor kompostiert, verfüttert  und verheizt.

Aber Geschirr und Flaschen gingen zu Bruch, Blechkaninster für Benzin und Öl waren leer und rostig, Kleidung wurde nicht mehr geflickt, und Lebensmittel wurden zunehmend verpackt verkauft. Zudem machte sich Plastik in allen Bereichen breit, vor allem als Verpackungsmaterial. All dieser Müll konnte nicht mehr auf dem eigenen Grund gesammelt oder vergraben werden, die Einwohnerdichte Glonns hatte sich durch Vertriebene und Evakuierte verdoppelt,  der Wohnraum war mehr als knapp.

1946 war die Gemeinde bereits auf der Suche nach einer Unratablagestelle, konnte aber keine finden, wie im Gemeinderatsspürotokoll vom 22.6.1946 vermerkt ist.

Gemeinderatssprotokoll vom 22.6.1946

Immer mehr Bürger lagerten ihren Müll an Waldrändern, Böschungen, oder stillgelegten Kiesgruben ab, nach dem Motto: “aus den Augen, aus dem Sinn”.

Für die Benutzung einer Abladestelle in einem aufgelassenen Tuffsteinbruch – der sogenannten “Wäslergrube” zwischen St.-Johannesstraße und Lena-Christ-Straße, zahlte die Gemeinde im Jahr 1949 an den Besitzer 50 DM:

Gemeinderatsprotokoll vom 9.8.1849

In den 50er Jahren gab es dann immer mehr Beschwerden über die Verschmutzung der Landschaft und zunehmend auch der Gewässer – vor allem die Besitzer der Fischereirechte an der Glonn monierten die Einleitung von Abwassern aus Waschküchen, vom Autowaschen und aus Gewerbebetrieben.

1950  beschloss die Gemeinde, auch wenn die Müllentsorgung gesetzlich immer noch Privatsache war – eine offizielle Müllabladestelle einzurichten, für deren Benutzung sie bei der Bevölkerung warb. Auch wurde der Fuhrunternehmer Odzuck beauftragt, für Haushalte, die sich daran beteiligen wollen, eine Müllabfuhr einzurichten.

Gemeinderatsprotokoll vom 8.12. 2025

Auch gab es regelmäßig Aufrufe an die Bevölkerung, den Ort sauber zu halten, wie diesen von Bürgermeister Eichmeier, ungefähr 1950.

Aufruf zur Reinhaltung des Ortes und Ankündigung einer gewerblichen Müllabfuhr, etwa 1950

An dieser Müllabfuhr beteiligten sich im Jahr 1951 19 (nur oder immerhin) Haushalte und Betriebe;  die Schulen, die Feuerwehr, das Rathaus und der Bahnhof gingen mit gutem Beispiel voran.

Bis Anfang der 60er Jahre fungierte die “Wäslergrube” als örtliche Müllgrube, aber die Beschwerden häuften sich.

 Haushaltsabfälle und Sperrmüll wurden immer mehr und nicht  verrottende Plastikprodukte und -verpackungen hatten einen immer größeren Antei daran. Es wurde auch immer wieder der Inhalt von Versitzgruben, die aufgrund der Witterung nicht auf die Felder ausgebracht werden konnten dort abgeladen oder auch kleinere Schlachtabfälle, die man etwas vergrub oder bedeckte, um zu verhindern, dass sie  von Hunden und Katzen ausgegraben wurden.

 

 

Verordnung über die Reinhaltung der Straßen, Wege und Plätze von 1959

Aus dieser 1959 erlassenen Verordnung zur Reinhaltung der Straßen lässt sich erkennen, was im Alltag durchaus Praxis war.

Die Gemeinde machte sich daher auf die Suche nach einer neuen, etwas ausserhalb gelegenen Müllablagestelle und wurde nach längerem Suchen fündig:

Gemeinderatsprotokoll vom 20.7.1961

 

 

 

 

 

Innerhalb des nächsten Jahres wurden aber auch hier am Grottenweg/Hochfeld die Zustände immer unhaltbarer, und Anwohner beschwerten sich, denn nicht nur feste Abfälle wurden dort abgeladen, sondern immer wieder auch der Inhalt von Versitzgruben. Auch gerieten Abfälle immer wieder in Brand;  Rauch und Gestank verbreiteten sich über den Grottenweg.

Beschwerde über die Zustände am Müllabladeplatz am Hochfeld, 7.6.1962

 

 

 

 

 

 

 

Schon 1961 stellte der Gemeinderat fest, dass die “Müllabfuhr” in der Gemeinde “im Argen” liege. Zur einheitlichen Regelung sollte nun alsbald eine Müllabfuhr mit Anschlußzwang eingeführt werden. Die Satzung dazu wurde am 9.5.1962 erlassen.

Auch wenn nun ein allgemeiner Anschlußzwang an die Müllabfuhr bestand, gab es doch großzügige Ausnahmen für Landwirte und Gewerbebetriebe, die weiterhin ihren Müll selbst – meist auf dem eigenen Grund – entsorgen durften.

Die meisten Glonner waren froh, um die geregelte Entsorgung, einige aber wollten doch gerne befreit werden, so wie dieser Wetterlinger, der versicherte, seinen wenigen Müll ganz unsichtbar in Baumgruben verschwinden zu lassen:

Mit der Einführung der Müllabfuhr verschwanden aber die Beschwerden über die Müllabladestelle am Grottenweg/Hochfeld nicht –  im Gegenteil hier war man bald am Ende der Kapazitäten und am Rande des Erträglichen. Auch die Entsorgung von Schlachtabfällen und des Inhaltes von Versitzgruben entwickelte sich zunehmend zum Problem, sodass die Gemeinde nach einem neuen Abladeplatz suchen musste. Am 30.8.1962 wurde der Bürgermeister beauftragt, festzuzstellen, ob die gemeindliche Kiesgrube in Mattenhofen dafür geeignet wäre. Auch das Landratsamt drängte, als 1964 immer noch kein Platz gefunden worden war.

Gemeinderatsprotokoll vom 30.8.1962

Aufforderung des Landratsamtes, für Metzgereiabfälle und Räumgut aus Versitzgruben einen geeigneten Ablageplatz zu schaffen, 1964

1966 wurde dann die ehemalige gemeindliche Kiesgrube in Mattenhofen als Glonner Müllkippe eingerichtet. Nicht nur die Müllabfuhr, sondern auch jeder Bürger konnte dort anfangs ohne zeitliche Einschränkiung allen festen Hausmüll und Sperrmüll abladen.

Durch den Bau der Kanalisation und der ersten Kläranlage Glonns, hatte sich das Problem mit dem Inhalt der Versitzgruben und verschmutzter Abwasser weitgehend gelöst, dafür nahmen die Probleme mit giftigen, chemischen, nicht verrottenden, explosiven oder in Boden und Grundwasser übergehende Stoffen zu.

Wie bei allen vorherigen Müllkippen nahmen auch hier die Beschwerden im Laufe der nächsten Jahre zu, parallel zur immens steigenden Müllmenge.

Viele Private liessen den Müll einfach vor oder neben der Kippe liegen, Autowracks oder Maschinenteile waren manchem Bürger zu sperrig, um sie in die Grube zu werfen, mancher Müll enthielt entzündliche oder explosive Stoffe, wie z.B. Kühlschränke, sodass in der Kippe oft stunden- oder tagelang Brände schwelten.

Kastenseeon, ein ausschließlich landwirtschaftlicher Ortsteil, wurde erst 1966 an die Müllabfuhr angeschlossen.
Bürgermeister Eichmeier begründete diesen offensichtlich unpopulären Schritt mit der zunehmenden Vermüllung des Landschaftsschutzgebietes.

1-76-1 Einführung der Müllabfuhr auch für Kastenseeon

Die Anwohner baten um Ausnahmen vom Zwangsanschluss – aus den Briefen erkennt man den damals üblichen, und ganz legalen, Umgang mit dem häuslichen Abfall.

1-76-1 Bitte um Befreiung von der Anschlußpflicht

1-76-1 Bitte um Befreiung von der Anschlußpflicht

Vom ersten Abfallgesetz 1972 bis zur Schließung aller kommunalen Müllkippen im Landkreis 1980   nach oben

In den 70er jahren etablierte sich das System der allgemeinen Müllabfuhr, allerdings war der Zugang zur Müllkippe nach wie vor ziemlich ungeregelt. Eigentlich durfte dort jeder ohne zeitliche oder Mengenbegrenzung gebührenfrei seinen Haus- und Sperrmüll ablagern, und anfangs auch Bauschutt und Baugrubenaushub. Auch Bürger aus anderen Gemeinden hatten jederzeit freien Zutritt.

“Diese  wilden “Müllkippen” , von denen es bundesweit etwa 50000 gab, “wurden mehr und mehr zum Problem, da sich mit der aufstrebenden Wirtschaft auch die Zusammensetzung und Gefährlichkeit der Abfälle änderte.” (www.abfalllberatung-unterfranken.de) So auch in Glonn.

Auch in Glonn gab es zunehmend Schwelbrände, ein Unfall mit einem explodierenden Kühlschrank wurde verzeichnet und die Befürchtung, dass das Grundwasser durch Sickerstoffe verunreinigt werden könnte, blieb auch nicht aus. Inzwischen gab es zwei  Müllgrubenwärter, die die Ablagerungen in Bahnen lenken sollten, die Öffnungszeiten wurden begrenzt und für private Entsorger wurde eine Gebühr eingeführt.

1970 beschwerte sich der Unternehmer Eberherr über die Zustände:

Gemeinderatsprotokoll vom 16.11.1970

1973 beschrieb die Lehrerin Maria Gröbmayer die Vermüllung rund um die Müllkippe so:

1973 Beschwerde über Verschmutzung durch Müllablagerungen

Und 1974 zur 1200-Jahr Feier musste die Gemeinde  eine wilde Ablagerung abdecken, wie Bürgermeister Singer aden Anliegern schrieb:

Das Abfallgesetz von 1972 regelte den Umgang mit dem Müll erstmalig bundesweit und verpflichtete die Länder zu einer Entsorgungsplanung. 1977 übernahm der Landkreis Ebersberg die Verantwortung für die Müllentsorgung. Die 18 Deponien im Landkreis wurden geprüft und in drei Gruppen kategorisiert. Gruppe 1 waren 13 Gruben, die aufgrund des Grundwasserschutzes sofort geschlossen werden mussten (Egmating, Forstinning, Grafing, Hohenlinden, Kirchseeon, Moosach, Oberpframmern, Parsdorf, Pliening, Pöring, Poing, Steinhörig, Zorneding) ; Gruppe 2 beinhaltete 4 Gruben, die vor allem aus Kapazitätsgründen nicht mehr lange genutzt werden konnten, neben Assling, Hohenlinden und Schalldorf auch Glonn. Als größte und weiterhin aufnahmefähige Kippe blieb nur Ebersberg in Gruppe 3.

Den ganzen Sanierungsbericht lesen Sie hier

1977 übertrug der Landkreis seinen Gemeinden (mit einigen Ausnahmen)  in einer Rechtsverordung Teilaufgaben der Müllentsorgung: “Einsammeln und Befördern von Abfällen; Erledigung bürgernaher Verwaltungsaufgaben und “Beseitigung inerter Materialien”.

Bis 1980 wurde die Mattenhofener Kippe nun endgültig verfüllt und renaturiert, im selben Jahr noch errichtete die Gemeinde dort einen Standplatz für 2 Container, auf der die Glonner samstags zwischen 8-12 Uhr ihren Sperrmüll gegen eine Gebühr von sechs DM pro Kubikmeter abgeben konnten.

Foto-Chronik der Gemeinde Glonn: Renaturierung der Mattenhofener Müllkippe 1980

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