Unsere Hausnamen – ein uraltes Verwaltungsprinzip
Von Hans Obermair
[sg_popup id=”1″]Urheberecht[/sg_popup] [sg_popup id=”2″]Hilfe zu dieser Seite[/sg_popup] [sg_popup id=”5″]Wichtige Anmerkung zur Namensschreibung[/sg_popup]
Diese Karte unterliegt dem Urheberrecht des Landesamtes für Digitalisierung, Breitband und Vermessung, Kundenservice – Alexandrastraße 4 – 80538 München, http://www.geodaten.bayern.de, service@geodaten.bayern.deIn Grundbuch- und Vermessungsämtern ist heute jedes Grundstück erfasst. Ebenso haben Personen und Familien ihre Adresse. Darüber hinaus geben die verschiedensten Verzeichnisse, geschrieben oder digital, Auskunft über alles Mögliche.
Das war nicht immer so: Die erste Haunummerierung wurde in der Gemeinde Glonn um 1810 eingeführt. Dabei begann man in jedem Gemeindeort mit der Nummer „1“. Um 1855 gab es dann ein neues Hausnummernsystem das die ganze Gemeinde durchnummerierte. Haus Nummer „1“ war das Sattleranwesen in Glonn und die höchste Ziffer hatte mit „214“ der Reisenthaler. Glonn ging dabei bis zur Hausnummer 54. Die Nummernfolge ging weiter über Mühlthal/am Berg, Steinhausen, Reinstorf, Balkham, Kreuz, Kastenseeon, Schlacht, Ursprung, Adling, Doblberg, Sonnenhausen, Zinnerberg/Filzen, Westerndorf, Herrmannsdorf, Georgenberg, Spitzentränk, Wetterling, Mecking, Hecken, Ödenhub, Strass, Haslach, Mattenhofen, Hafelsberg, Überloh, Frauenreuth und schließlich Reisenthal. Wurden neue Häuser gebaut, so behielten sie die Hausnummer des Anwesens aus dem das Grundstück stammte plus eines Zusatzes, der mit „1/2“ begann und sich nach Bedarf fortsetzte. Ein gutes Beispiel hierfür ist die Glonner Niedermairstrasse. Die Grundstücke stammen alle aus Hausnummer „52“ (heute Lebsche). Die Nummerierung ging hier von 52 ½ bis zu 52 1/11. Das heutige Glonner Straßennamensystem wurde erst um 1958 begonnen.
Die Grundstücke waren zum Beispiel in den „Grundbeschreibungen“ der Kirchen (in Glonn um 1657) mit Angabe der Grenznachbarn festgestellt. In der sogenannten Urvermessung , die bei uns um 1810 stattfand, stand im Plan bei den einzelnen Grundstücken die Hausnummer des Anwesens zu dem es gehörte. So auch noch 1857. In den Hypothekenbüchern, die Vorgänger der Grundbücher gab es dann schon Plannummern, bei Teilung mit Unternummern. Dieses System ist im Wesentlichen heute noch gültig. So wie bei der Hausnummerierung der „Sattler“ (heute Sattlerhof) die niedrigste Hausnummer hatte, hatte er auch Flurstücknummer 1. Warum die Nummerierung in beiden Fällen vom Ortsrand und nicht vom Zentrum her eingeführt war, hat vermutlich mit dem nahen Zinneberg zu tun. Dort war das frühere Verwaltungszentrum und für viele auch der Obereigentümer, sowie die niedere Gerichtsbarkeit.
Seit jeher war die amtliche Bestimmbarkeit von Anwesen für die Verwaltung wichtig. Es ging hier um Steuern, Abgaben, Scharwerk, Kriegsdienst, Obereigentum, Untereigentum und Anderes. Ortsnamen allein, die ja in der Regel schon bei der Besiedelung entstanden, waren hier zu ungenau. So auch die Familiennamen der Bewohner, die sich ja aus den verschiedensten Gründen ändern konnten. Deshalb war ein sogenannter „ewiger Hofname“ (Hausname) von Bedeutung, aber auch vorgeschrieben. In vielen Fällen war trotz eines Familiennamens der Hausname der bevorzugte. Wenn man sich als „Moar“ bezeichnen konnte, weil man zum Beispiel vom „Moar“ in Georgenberg abstammte, war das zweifelsohne mehr als wenn man sich „nur“ Wagner schrieb. So im Falle des Hansschusters (Geburtshaus der Lena Christ) in Glonn . Bis in unsere Zeit ist die Nennung von Personen mit Hausname und Vorname noch gebräuchlich. So wie beim „Wonga-Marin“ oder dem „Heckmoar-Nik“.
Hausnamen sind also uraltes Kulturgut. Schon allein aus diesem Grund ist daran zu erinnern. Sie sagen etwas über die Ortsentstehung – und Entwicklung aus. Überdies werden in Hausnamen Dialekte konserviert. Hausnamen sollten erhalten werden. Gute Beispiele gibt es in Anzing , Aßling und Feldkirchen b.W.: Die alten Hausnamen der einzelnen Häuser kann man auf Hinweistafeln ablesen. So werden sie nicht so schnell vergessen. Bei den allermeisten Anwesen war das Eigentum (Obereigentum) nicht in der Hand des Bewirtschafters. Über verschieden Leihrechte konnte aber die gleiche Familie, oft Jahrhunderte lang, das Anwesen gegen Abgaben bewirtschaften
Hausnamen können mit der Entstehungsgeschichte eines Ortes zusammen hängen, sich aber auch im Laufe der Zeit verändern. Insbesondere wenn sich auf dem Anwesen ein Gewerbe ansiedelte oder eines gewechselt hat. Auch ist zu beobachten, dass Hausnamen „mitgenommen“ wurden. In den folgenden Ausgaben des Marktschreibers wird auf die einzelnen Hausnamen in der Gemeinde und ihre mutmaßliche Entstehung eingegangen.
Glonn
Die ursprünglichen Glonner Hausnamen werden ganz andere gewesen sein. Von der ehemals vorherrschenden Hauswirtschaft, wo die Bedürfnisse des Lebens selbst hergestellt wurden, entwickelten sich „Spezialisten“, damit Handwerker und in der Folge neue Hausnamen. Das Wasser, die Mühlen und der Tuffstein brachten viele Kunden von auswärts nach Glonn. Dies führte zu einer hohen Gewerbedichte. Um 1860 hatten von 54 Glonner Anwesen 53, in der Regel zur Landwirtschaft, auch ein Gewerbe. So haben die Glonner Hausnamen häufig einen Gewerbebezug.
Die Glonner Siedlungstätigkeit dürfte vom Platz der heutigen Kirche ausgegangen sein. Dort verlief bis etwa 1560 die Glonn und dort ist wahrscheinlich die Taufkirche gestanden. Denn die 774 an Freising geschenkte Kirche wahr höchstwahrscheinlich die von Georgenberg und da gab es keinen Fluss, der beim damals übliche Taufritual wichtig war . Die in der Regel in Glonn vorkommenden Grundherren (Obereigentum) waren die Zinneberger, das Kloster Ebersberg und die Pfarrei Glonn. Im Folgenden wird nur von den „ganzen“ Hausnummern (die von 1855) ausgegangen.
Nr. 1 beim „Sattler“ (Prof.-Lebsche-Strasse 28- heute Sattlerhof): 1669 kauft der Sattler Mathias Daffertshofer aus Aibling von der „Herrschaft“ (Zinneberg) das Anwesen. Möglicherweise wurde von Nr. 2 ein Grundstück abgetrennt und bebaut. Das Obereigentum blieb aber bei Zinneberg
Nr. 2 beim „Sattelschuster“ (Prof.-Lebsche-Straß 26 –heute Rechl): 1667 ist auf dem Anwesen unter dem Obereigentum von Zinneberg ein „Sutor“ (Schuster) genannt. Bis zur Grundstücksteilung (zu Nr. 1) ist zudem eine Sattlerei wahrscheinlich. Der Hausname „Sattelschuster“ blieb aber bestehen.
Nr. 3 und Nr. 4 beim „Tuchdrucker“ oder „Druckerl“ –war im Obereigentumvon Zinneberg- (Prof.-Lebsche-Straße 24 –im heutigen Lanzenbergeranwesen aufgegangen): 1673 lesen wir vom Färber und Tuchdrucker Simon Kreuterle. Auf dem Anwesen war 1827 und wahrscheinlich schon lange vorher eine „Branntwein-und Brotverschleißgerechtsame“. Der Gasthausbetrieb wurde 1860 beantragt. 1873 kauft Anton Lanzenberger das Anwesen. Deshalb ist der heutig Hausname „zur Lanz“.
Nr. 5 beim „Färber“ war im Obereigentum der Pfarrei (Prof.-Lebsche-Strasse 23 und 25). Das eigentliche Färberanwesen von 1612 des Hans Ferber, der sich Greythanner schrieb, war auf dem Platz der heutigen Hubertusapotheke. Frühere oder gleichzeitige Hausnamen des Anwesens war „Löderer“ (Gerber) oder „Brotlöderer“. Wahrscheinlich gab es dort auch eine Bäckerei, bzw. einen Brotverkauf. 1658 wurde die Gerberei zu Gunsten des neu errichteten Ledereranwesens aufgegeben. Warum der Gerber und der Färber am Ende des Ortes standen, hängt höchstwahrscheinlich damit zusammen, weil die Anlieger flussaufwärts vor deren Abwasser zu schützen waren.
Nr. 6 beim „Lederer“ war im Obereigentum der Pfarrei (Prof.-Lebsche-Straße 19). Hans Sachreiter hat wohl das Teilanwesen für 300 Gulden von vom „Ferber“ gekauft und zu seinem „Handwerk gricht“. Der erste Hausname war „Hautlöderer“ weil er die Gerberei vom „Brotlöderer“ (HN 5) übernommen hatte. Später, und das bis in unsere Tage, heißt das Anwesen dann nur mehr beim „Lederer“.
Nr. 7 beim „Furtmüller“ (Furtmüllerweg) 1417 erstmals erwähnt, war 1501 im Obereigentum der Pfarrei. Der Hauname kommt wohl daher, weil sich dort, bzw. in der Nähe eine Furt über den Kupferbach befand. 1652 ist ein Caspar Punninger der Besitzer. Vermutlich auch schon vorher, aber man nannte sich nur „Furtmüller“. So 1554 Utz Furtmüller.
Nr. 8 beim „Utz“ ohne Obereigentum, also „freieigen“ (Feldkirchnerstrasse 5 -heute Areal Hotel Schwaiger). Wahrscheinlich war das Anwesen ein Teil der Furtmühle und ein Utz (Ulrich) Furtmüller konnte einen Teil erwerben. So der Hausname beim „Utz“.
Nr. 9 beim „Schmied“ war im Obereigentum von Zinneberg (Feldkirchnerstraße 6 –heute Wohnblock). 1698 nannte man sich Bauernschmied, schrieb sich wahrscheinlich aber Wendeisen.
Nr. 10 beim „Bader“ oder „Chirurg“ war im Obereigentum von Zinneberg (Feldkirchnerstraße 10). Schon 1655 ist hier der Bader Georg Mair genannt. Hinter dem Haus fließt der Kupferbach. Deshalb hier der Standort des Baderanwesens –Bader heilten ja auch mit Wasser. Bis weit ins 19. Jahrhundert hatte der Glonner Bader hier seinen Sitz.
Nr. 11 beim „Messerschmied“ war im Obereigentum zunächst der „Gmain“ dann von Zinneberg (Feldkirchnerstraße 20). Hier wohnte und arbeitete der Messerschied Johann Kranner schon um 1640. Am nahen Kupferbach wurde später eine Schleifmühle erbaut. Auf den Märkten der Umgebung bot er seine Ware an.
Nr. 12 die „Wiesmühle“ war im Obereigentum der Zinneberger (Reisenthalstrasse 11). Der Hausname bedeutet wohl die Mühle auf der Wiese.
Nr. 13 beim „Bachschneider“ oder „Bachbinder“ (Kugelfeld 28). Das Anwesen steht am Bach und wurde um 1805 erstmals erbaut. Der Bauherr war Schneider. Ab 1826 arbeitete im Anwesen ein Schäffler (Binder). Von daher die Hausnamen. 1907 kaufte das Anwesen der Weber Josef Gruber, vormals „Dummerl“ im Mühltal. Deshalb nannte man es auch beim „Dummerlweber“.
Nr. 14 beim „Bachmaurer“ (Klosterweg 35). Das Anwesen steht am Bach wurde vor 1827 erbaut. Der Bauherr war wohl ein Maurer.
Nr. 15 beim „Mang“ (Klosterweg 30). Der Zimmermann Mang , Kurzform von Magnus, hat das Anwesen wahrscheinlich vor 1823 erbaut.
Nr. 16 beim „Staudenweber“ (Grottenweg 9). Im Steuerbuch von 1671 ist von einem „Blossen Häusl Tagwercher Hannß in der Staudten“ die Rede. Dessen Haus sei „derzeit ganz ödt“. Es muss sich also um einen Weber, der sein Haus in der „Staudten“ gehabt hat, gehandelt haben. Das Obereigentum gehörte zu Zinneberg.
Nr. 17 beim „Staudenschuster“ oder „Staudenschneider“ (Grottenweg 2). 1651 war auf dem Anwesen der Schuster Rumpl (auch Rumplschuster genannt) und um 1714 hat es der Schneider Schöfflmair erworben. Von daher die Hausnamen. Das Obereigentum war beim Churfürst.
Nr. 18 beim „Metzger“ (Münchnerstraße 17 , heute Schreinerei Bredenhöller) war im Obereigentum von Zinneberg. 1631 ist auf dem Anwesen eine Metzgerstochter erwähnt. Durch den Zukauf des „Neuwirts“ kam die Metzgerei 1890 auf Haus Nr. 37 1/2.
Nr. 19 beim „Bäck“ (Münchnerstraße 3) war im Obereigentum von Zinneberg. Schon 1554 ist auf dem Anwesen ein „Oswald Bockh“ (Bäcker) genannt.
Nr. 20 beim „Wirt“ oder die „Post“ (Marktplatz 6) war im Obereigentum von Zinneberg. 1501 als „Tafern“ (Schenke, Gastwirtschaft mit Beherbergung , Speisung und die Berechtigung zum Abhalten von Hochzeiten und Leichenfeiern) genannt. Nachdem 1864 die Poststation zum Anwesen kam, war der Hausname auch „Post“.
Nr. 21 beim „Mesner“, „Kistler“, „Postvilla“, heute Kreutzer (Marktplatz 7) war im Obereigentum der Pfarrei. Auf dem Anwesen wohnte der Mesner, 1501 als Sigl Messner genannt. 1664 ging das Anwesen an den Kistler (Schreiner) und Mesner Göttfried. 1851 kaufte es der Glonner Wirt und erbaute darauf 1889 seine Villa (Postvilla genannt). 1912 ging der Postkomplex an Baron Büsing in Zinneberg. Nach der Auflösung Zinnebergs kaufte es der Arzt Dr. Alfred Kreutzer.
Nr. 22 beim „Widdumbauer“ oder „Schreiner Neuwirth“ (Marktplatz 8) war im Obereigentum der Pfarrei. Mit Widdumbauer ist ein Anwesen im Obereigentum der Pfarrei gemeint. Das Wort „Widdumbauer“ hat sich im Laufe der Zeit zu „Wimmer“ gewandelt. Über die Familie Dötsch gehörte das Anwesen zum „Bäck“ (Nr.19) bis es 1927 vom Schreiner Andreas Neuwirth erworben wurde.
Nr. 23 „Saller-oder Zehenthof“ , „Surauer“, „Rathaus“ (Marktplatz 1) 1501 im Obereigentum des Herzogs, später im Obereigentum Zinnebergs und ab 1867 im Eigentum des Wirtes Wagner. Ursprünglich war das Anwesen wahrscheinlich für die Lagerung und Verteilung von Salz und für die Ablieferung von Abgaben zuständig. Unter den Wagners war es an den Lebzelter Surauer vermietet. 1929 kaufte das Anwesen samt dem Marktplatz die Gemeinde und erbaut bis 1931 das neue Rathaus.
Nr. 24 beim „Gerichtsdiener“, beim „Neubäck“ (Marktplatz 2 –Gürteler-) war im Obereigentum von Zinneberg. Seit mindestens 1638 wohnten und amtierten darin die Gerichtsdiener von Zinneberg. Der letzte Gerichtsdiener Anton Diemer verkaufte das Anwesen 1865 an Georg Obermaier der ein Bäckerei (Neubäck) einrichtete.
Nr. 25 beim „Maler“, „Zimmermeister“ , oder „Radl-Pauli“ (Wolfgang-Wager-Straße 1) –heute Marktcafe. Es war im Obereigentum von Zinneberg. 1672 wird das Anwesen beim „Maler“ genannt, weil darin der Maler Mathias König wohnte. 1722 dann der Maler Johann-Peter Möschl. 1724 erwirbt Franziskus Wäsler , Steinmüllerssohn, das Anwesen. Er wird als Faber-Lignari-Architektus bezeichnet, was so viel wie Zimmermeister bedeutet. 1905 kauft der Fahrradhändler Paul Huber aus Nebelberg das Anwesen.
Nr. 26 beim „Mesnerschneider“, oder „Wagner“ (Lena-Christ-Straße 15) war im Obereigentum der Pfarrei. Wahrscheinlich wohnt hier einmal der Mesner. Jedenfalls ist 1635 der Schneider Caspar Weigl im Haus. Bis 1866 sind Schneider auf dem Anwesen. Dann heiratet der Wagner Johann Beer ein und erwirbt die Wagner-Konzession.
Nr. 27 „Ob der Stiegn“ oder beim „Schlosser“ (Lena-Christ-Straße 17) . Das frühere Obereigentum ist nicht bekannt. 1670 finden wir auf dem Haus Hans Wäsler, er war ein Schlosser.
Nr. 28 beim „Drechsler“ , „Krankenhaus“ oder „Härleinhaus“ (Skt.-Johannes-Straße 9). 1822 heiratet der Orgelbauer Josef Wagner aus Salzburg die Mesnerschneidertochter Rosalia Dengler. Im gleichen Jahr baut er auf einem Grundstück der Pfarrei das Haus und wohl auch die Orgelbauwerkstatt. Wagner verstirb 1854. Das Anwesen erwirbt der Drechsler und Musiker Alois Diemer. 1888 richtet die Gemeinde ein Krankenhaus ein. 1920 erwirbt der Tierarzt Hans Härlein das Anwesen.
Nr. 29 beim „Schneck“ oder „Armenhaus“ (Skt. Johannes-Straße 8) war im Obereigentum von Zinneberg. Woher der Hausname kommt, ist nicht zu erfahren. Am ehesten von einem Familiennamen. 1902 erwirbt die Gemeinde das Anwesen und richtet das Armenhaus ein.
Nr. 30 beim „Ropfer/Rupfer“ (Lena-Christ-Straße 19) war freieigen seit 1583 und gehörte 1661 dem Wirt Adam Hölzl. Im Anwesen waren nacheinander verschiedene Handwerke untergebracht. Der Hausname „Ropfer“ bedeutet Weber von grobem Jutegewebe.
Nr. 31 die „Waslmühle“ (Lena-Schrist-Straße 23) war im Obereigentum der Zinnberger. Nach 1560 wird höchstwahrscheinlich durch die Glonnverlegung die „Oswoltmühle“ an die jetzige Stelle verlegt. Der Hausname kommt vom Familienname Wäsler. Dieser Name kommt wahrscheinlich von „Wassler“, also die mit dem Wasser zu tun hatten. Bei welchem Glonner Mühlanwesen er erstmals vorkam, ist nicht bekannt. Jedenfall kommt er nicht nur in der Waslmühle vor, sondern auch in der Stein-, Wies- und Furtmühle.
Nr. 32 beim „Neuhäusler“ (Lena-Christ-Straße 26) war im Obereigentum der Pfarrei Glonn. Diesen Hausnamen finden wir schon 1693. Bis 1839 hat jede Generation auf dem Haus einen anderen Schreibnamen. Es kann vermutet werden dass es von der Pfarrei für Minderbemittelte gebaut wurde. „Neuhäusler“ deswegen, weil das Haus inmitten bestehender Anwesen hinzu kam.
Nr. 33 beim „Christlmüller“ (Lena-Christ-Straße 22) war im Obereigentum des Kloster Ebersberg. Ursprünglich stand diese Mühle im Mühltal. Als vierte , flußabwärts nach der Stegmühle, und wahrscheinlich die „Pruckmühl“ genannt. Sie wurde im Zuge der Glonnverlegung nach 1560 an die jetzige Stelle gebaut. Der Hausname wird wohl von einem Christof Mülner im Mühltal, kommen. Die noch heutige mundartliche Bezeichnung „Chrislmiller“ lesen wir schon 1612 mit „Crieslmiller“.
Nr. 34 beim „Kramerschuster“ oder „Beham Kurbi“ (Lena-Christ-Straße 20) war im Obereigentum des Hofkastenamtes, München und später der Glonner Armenseelenbruderschaft. Jakob Diechtl wird 1661 als Mercatus (Kramer) bezeichnet. 1737 lesen wir erstmals vom „Kramerschuster“. Es muß also vorher ein Schuster auf dem Anwesen gewesen sein. 1891 kauft der Christlmüllersohn Johann Beham das Anwesen und übergibt es 1931 seinem Sohn Korbinian.
Nr. 35 beim „Lindlschneider“ (Lena-Christ-Straße 14) war im Obereigentum der Glonner Armenseelenbruderschaft. „Lindl“ ist die alte Kurzform für Leonhart. Wahrscheinlich gab es auf dem Anwesen einmal einen Leonhart Schneider.
Nr. 36 beim „Malerhäusl“, später beim „Soala“ (Lena-Christ-Straße 12) war im Obereigentum von Zinneberg. Um 1700 finden wir auf dem Anwesen den „Ruftius“ (Seiler) Sebastian Träxler. Um 1719 geht es an den Seiler Schadler aus Wasserburg. Von diesem erwirbt es 1752 der Seiler Pfattischer aus Tölz. Dieser übernimmt es als „Mahlerhäusl“. Vor 1700 war nämlich die Malerfamilie Schmidt/Herleman auf dem Haus.
Nr. 37 beim „Kuchlmayr oder Christlmüller-Zuhaus“ (Lena-Christsraße 13) war im Obereigentum des Kloster Ebersberg. 1645 wird das Anwesen des Balthasar Jakob Kuchlmayr durch das Kloster Ebersberg mit der Christlmühle vereinigt. Darin betreibt der Christlmüller Schlickenrieder ab 1862 seinen „Neuwirt“ , bis das neue Gasthaus daneben fertig gestellt ist. Es erhält die Hausnummer 37 ½. Beide Anwesen werden 1890 an Mayer verkauft. Das alte Anwesen, in dem Wolfgang Koller 1904 geboren wurde, wird in den 70-er Jahren zu Gunsten des heutigen Parkplatzes abgerissen.
Nr. 38 beim „Hansschuster“ (Lena-Christ-Straße 10) war wahrscheinlich im Obereigentum von Zinneberg. Das Anwesen wurde um 1657 von Hans Schuster übernommen. Es ist 1881 das Geburtshaus der Lena Christ. Sie übersetzt in ihren Erinnerungen den Hausname mit „Handschuster“, weil ihr Großvater Mathias Pichler so geschickt war.
Nr. 39 beim „Schustermichl“ oder „Schuster-Maier“ (Lena-Christ-Straße 6) war im Obereigentum der Glonner Kirche. Der erste Schuster auf dem Anwesen ist mit Georg Heisler 1716 verbürgt. Der „Michl“ kommt 1756 mit dem Schuster Johann-Michael Waltmayr hinzu. 1840 heiratet der Schuster Sebastian Maier ein. Seither der sagt man beim „Schuster-Maier“.
Nr. 40 beim „Stieg“ oder Frey“ (Lena-Christ-Straße 4) war im Obereigentum der Glonner Kirche. Der Hausname hat mit einer Treppe zu tun; entweder zur höher gelegenen Straße oder zum Bach hinunter. 1905 erwirbt Sebastian Frey aus Westerndorf mit seiner Frau das Anwesen.
Nr. 41 beim „Huber“ oder „Huberwirt „ (Wolfgang-Wagner-Straße 2) war im Obereigentum des Herzogs und dann von Zinneberg. Schon 1501 ist der Hausname „Huber“ nachzuweisen. Er bedeutet so viel wie halber Hof. Dieses Anwesen war in Glonn bis 1876 das einzige das nur Landwirtschaft betrieb. Als die Hofstelle 1876 neben das Bäckeranwesen neu gebaut wird , gab es den neuen Hausnamen „beim Huberbauern“ (Hausnummer 41 ½) . Die Althofstelle wurde an den Wirtssohn Johann Wagner verkauft. Dieser richtete eine Gastwirtschaft mit Metzgerei ein. Der Hausname war dann beim „Huberwirt“.
Nr. 42 beim „Ziegler“, „Mareis“, „Noder“ oder „Schmied Obermair“. 1810 war das Grundstück noch unbebaut. Es gehörte zum „Färber“ und damit zum Obereigentum der Pfarrei. Erbaut hat das Anwesen wahrscheinlich Michael Brunnnauer, „Steffl“ in Balkham. Wahrscheinlich stellte er Ziegel her. Schon 1931 erwarb es Sylvester Mareis, vormals „Heckmair“ . Bis es 1875 vom Adlinger Schmiedsohn Sebastian Obermair gekauft und zu einer Schmiede umgebaut wurde, war es noch im Eigentum von Ecker, Kuchler und Noder.
Nr. 43 beim „Säckler“, „Schabmayr, oder „Steinköhler“ (Lena-Christ-Straße 20). Franz Schabmayr (HN 4) kauft für seinen Sohn Johann, Säcklermeister, 1856 den halben „Ziegler“ (HN 42) und erbaut das Haus. 1863 kauft das Haus der Korbmacher Ignaz Gruber. Dieser verkauft es 1877 an Steinköhler.
Nr. 44 beim „Nagelschmied“ oder „Kessler“ (Wolfgang-Wagner-Straße 9) war im Obereigentum von Zinneberg. Guiliamo (Wilhelm) Strasser, er wird 1707 als Nagelschmied in Balkham genannt, ist wahrscheinlich der Erbauer des Anwesens. Dem Vornamen nach ist er italienischer Herkunft. Auch seine Frau Anatalis ist keine Hiesige. Sie ist eine „filia militaris“, also die Tochter eines Soldaten und stammt aus Tirol. Ab 1765 ist das Anwesen im Eigentum der Erner von denen es 1904 der „Gendarmerietstationskommandant“ Johann Kessler kauft. Heut ist im neu gebauten Haus die Forellenapotheke.
- 45 beim“Häuslpauli“ oder „Pfarrhäusler“ (Wolfgang-Wagner-Straße 12) war im Obereigentum der Pfarrei. Das Anwesen lag in nächster Nachbarschaft des früheren Pfarrhofes (bis 1842). Erbauer um 1722 war wahrscheinlich Georg Niedermair aus Berganger, der es Paul Lechner verkaufte. Von daher der Hausname „Häuslpauli“.
Nr. 46 beim „Oßl“, „Koller“ oder „Landthaler „ (Wolfgang-Wagner-Straße 11) war im Obereigentum erst der Zinneberger und später der Pfarrei. Das Anwesen war höchstwahrscheinlich die 1501 erwähnte Oswoltmühle an der Glonn (auf heutigem Steinbergerterain). Mit der Glonnverlegung nach 1560 wird die Mühle zur heutigen „Waslmühle“ (HN 31). Um 1840 kauft Michael Noder, der frühere „Koller“ von Mattenhofen den Grund und baut an heutiger Stelle sein Haus. Der Hausname „Koller“ wird auch in Glonn verwendet. Thomas Landthaler vom Mühltal kauft 1869 von Koller das Anwesen.
Nr. 47 beim „Steinberger“ (Prof.-Lebsche-Straße 7) war im Obereigentum der Pfarrei. Im Steuerbuch von 1612 erfahren wir von einem Hanß Stainperger. Er ist „Schuelmaister“ und ist auch auf dem „Casten des Pfarrers“, also auf dessen Obereigentum. 1642/45 erfahren wir von Balthasar Stainperger. Er wird „ad carteries in Glonn“ (im/zum Markt) genannt.
Nr. 48 „Steinberger-Zuhaus“ oder „Winharts-Mundl“ (Prof.-Lebsche-Straße 12). Um 1840 baut der Krämer Steinberger (HN 47) sein Zuhaus und verkauft es 1876 an den Franz Assinger. Dieser eröffnet darin ein Wirtshaus. Über verschiedene Zwischeneigentümer kauft es 1929 Siegmund Winhart, Bäckerssohn aus Glonn (HN 19).
Nr. 49 der „Pfarrhof“ (Prof.-Lebsche-Straße 11). Ursprünglich stand der Pfarrhof (Pfarrhaus und Ökonomie) in der Nähe (nördlich) der Kirche. 1842 wurde beides an der jetzigen Stelle gebaut. Die heutige Bibliothek ist der Pfarrstadel von 1842.
Nr. 50 die Pfarrkirche.
Nr. 51 die „Knabenschule“ (Prof.-Lebsche-Straße 2). 1838 an Stelle des alten Schulhauses (heute Steinbergergelände) erbaut. Ca 1960 wird das Haus verkauft und die Kreissparkasse und das Lotteriegeschäft neu gebaut.
Nr. 52 beim „Kistler“, Melber, oder „Lebsche“ (Feldkirchnerstraße 2). Das Haus wird auf ehemaligen Bäckergrund (HN 19) 1840 vom „Kistler“ (Schreiner) Franz Neuwirth erbaut. 1850 kauft es der Wiesmüller Alois Wäsler und errichtet eine „Melberei“ (Mehlhandlung). Über das Eigentum des Sattlermeisters Bonifaz Gruber (von 1857-1866 Glonns Bürgermeister) und von Apotheker Clemens Birzer, der 1868 Glonns erste Apotheke errichtet, geht es 1876 an den „Austragler“ Koloman Wenig aus Mattenhofen. 1895 kann der Glonner Arzt Sanitätsrat Lebsche das Anwesen erwerben. Wenig, der 1896, nach dem Tod von Frau und seinen fünf Kindern, stirbt , stiftet einen großen Teil seines Verkaufserlöses zu Gunsten der Glonner Klosterschule, die 1902 bezogen werden kann.
Nr. 53 beim „Bot“, beim „Schwaiger“ (Feldkirchner-Straße 3. Das Anwesen wurde 1853 von Pankraz Kuchler, er war vorher „Mesner“ in Kreuz, erbaut. 1854 beginnt er mit dem „Botengeschäft“, also einer Spedition. Sein Schwiegersohn Nikolaus Wenig beginnt auf eigenem Grund mit dem Bau eines Gasthauses (heute Hochwimmer). 1872 muss er dieses verkaufen. 1882 muss der „Bot“ versteigert werden. Franz-X. Schwaiger wird der neue Eigentümer.
Nr. 54 beim „Praktischen Arzt“ oder beim „Schneider Wäsler“ (Prof.-Lebsche-Straße 14). Der Arzt Franz-X. Gregor, aus Eschlkam im Bayerischen Wald gebürtig, baut nach 1838 dieses Haus. Über verschiedene Eigentümer, auch Zinneberg, kann der Schneidermeister Johann Wäsler (aus HN 31) 1927 das Anwesen erwerben.
Am Berg, Mühltal, Steinhausen und Reinstorf.
Nr. 55 beim „Frosch“ am Berg (Münchenerstraße 34) war im Obereigentum der Glonner Pfarrei. Wahrscheinlich waren die ursprünglichen Hausbewohner „Froscher“, also Leute die im nahen Mühltal aus der Glonn das Recht hatten Frösche zu fangen. Diese Tätigkeit ist noch nach 1900 am Kupferbach bekannt.
Nr. 56 die „Steinmühle“ war im Mühltal. Obereigentümer war das Kloster Rott am Inn. Deshalb kommt sie auch als „Rottmühle“ vor. Wahrscheinlich wurde sie vom nahen Steinhausen (Herrn von Steinhausen) aus gegründet.
Nr. 57 beim „Gori“ oder „Dummerl“ im Mühltal war im Obereigentum des churfürstlichen Castens in München. Der Hausname dürfte von Gregor (Gori) Hillebrandt stammen, er ist in Mattenhofen gebürtig und hat vor 1673 ins Anwesen eingeheiratet. 1784 lesen wir erstmals von einer Clara Wagner „Tumerlin“ im Mühltal. Ob das „Dummerl“ etwas mit dem Bildungsstand zu tun hatte, also ein sogenannter Spitzname ist, ist nicht nachgeprüft.
Nr. 58 beim „Angerschuster“ im Mühltal war im Obereigentum der Pfarrei. Das Anwesen ist höchstwahrscheinlich auf dem Platz der alten Christlmühle (HN 33). 1632 lesen wir vom „Schuster im Ängerl“, also auf einem kleinen Anger. Aus dem „Angerlschuster“ hat sich im Laufe der Zeit der „Anderlschuster“ ergeben.
HN 59 die „Stegmühle“ im Mühltal war im Obereigentum von Zinneberg. Der Hausname kommt wohl von einem Steg über die Glonn.
Nr. 60 beim „Kottmüller“ war im Obereigentum von Zinneberg. Der Hausname könnte von „Koth“, also Erde, oder von „Kotter“, was so viel wie „klein“ bedeutet. Tatsächlich war die Kothmühle die kleinste im Mühltal.
Nr. 61 beim „Nagelschmied“ oder “Moier“ am Berg (Münchnerstraße 36) war im Obereigentum des Herzogs. Das ursprüngliche Anwesen war auf der gegenüberliegenden Straßenseite. 1720 ist der Nagelschmied Mathias Rieder erwähnt. Er muss das Anwesen vor 1720 erworben haben. Sein Tochter Maria heiratet 1749 den vom „Vogl“ in Herrmannsdorf gebürtigen Jakob Beham. 1749 , noch in Westerndorf wohnend, bezeichnet er sich „Piktor“ (Maler). Etwa 1762 übernimmt er das Nagelschmiedanwesen, das sich dann beim „Moier“ nennt. Jakob Beham ist der Begründer der Malerdynastie Beham, die im südlichen Oberbayern große Kunstwerke hinterlassen hat. Bemerkenswert ist, dass sich in der Aussprache des Hausnamens für Maler „Moier“ erhalten hat. Den Maler als Handwerker nennen wir dagegen schon längst den „Maler“. Die Tätigkeit eines Malers wird aber heute noch in der Mundart als „moin“ gesprochen.
Nr. 62 beim „Glos“ in Steinhausen war im Obereigentum des Klosters Rott am Inn. Dieser Hausname entspricht dem mundartlichen Nikolaus und hat höchstwahrscheinlich zum nahen Nikolauskirchlein von Steinhausen einen Bezug.
Nr. 63 beim „Heiß“ in Steinhausen war im Obereigentum des Klosters Rott am Inn. Über Jahrhunderte war das Anwesen ein Zubaugut der Steinmühle im Mühltal (auch Kloster Rott). Der Hausname „Heiß“ entspricht dem mundartlichen Mathäus.
Nr. 64 beim „Mesner“ oder „Schwabi“ in Steinhausen. Ein Obereigentum ist nicht genannt. Als Mesneranwesen wird es aber höchstwahrscheinlich zur Steinhausener Kirche gehört haben. 1852 wird das Anwesen an Josef Eichner, den vormaligen „Schwabi“ von Schlacht verkauft. Der Hausnahme wird übernommen.
Nr. 65 beim „Neuhäusler „ oder „Steinhauser“ in Steinhausen. Ein Obereigentum gab es zu dieser Zeit nicht mehr, denn das Haus steht auf dem Grundstück der Nikolauskirche, die 1813 abgebrochen wurde. „Neuhäusler“ steht für neues Haus und „Steinhauser“ könnte wegen des Kirchengrundstückes sein.
Nr. 66 beim „Bohmer“ (Bachmair ) in Reinstorf war im Obereigentum des Klosters Rott am Inn. Der Hausname resultiert wahrscheinlich von einem Mair am Bach.
Nr. 67 beim „Obermoar“ in Reinsdorf war im Obereigentum des Klosters Rott am Inn. Der Hausname ist ein typischer Lagename. Es war eben das höher gelegene Anwesen.
Nr. 68 beim „Christoph“ in Reinsdorf war im Obereigentum des Klosters Rott am Inn. 1501 ist ein Hansl Christoph auf dem Anwesen bestätigt. Vornamen als Hausname haben in der Regel einen Teilungshintergrund.
Balkham, Kreuz und Kastenseeon.
Nr. 69 beim „Steffl“ in Balkham war im Obereigentum des Herzogs. „Steffl“ entspricht dem mundartlichen Stefan. Auch hier dürfte eine Teilung die Ursache des Hausnamens sein.
Nr. 70 beim „Schmied“ oder „Hufschmied“ in Balkham war im Obereigentum der Glonner Pfarrei. 1639 lesen wir vom Wolf Kettenschmied. Der Hausname dürfte aber wesentlich älter sein.
Nr. 71 beim „Alberer“ in Balkham war im Obereigentum der Glonner Pfarrei. „Alberer“ entspricht dem mundartlichen Albrecht.
Nr. 72 beim „Berndl“ in Balkam war im Obereigentum der Kirche in Waiterskirchen. „Berndl“ entspricht dem mundartlichen Bernhard. Das Anwesen wird 1904 vom „Alberer“ übernommen.
Nr. 73 beim „Lechner“ in Balkham war „freieigen“, also ohne Obereigentümer. „Lechner“ entspricht einem Viertelhof. 1760 war das Anwesen schon „Zubaugut“ des „Lehner“.
Nr. 74 beim „Bauernschmied“ oder „Gartmair“ in Balkham war im Obereigentum der Glonner Kirche. 1657 lesen wir vom „Paurnschmied“. 1829 erwirbt Georg Gartmayr das Anwesen.
Nr. 75 bei „Lehner“ in Balkham war im Obereigentum der Glonner Pfarrei. „Lehner“ ist wie Lechner zu deuten.
Nr. 76 beim „Schneider“ in Balkham war im Obereigentum der Glonner Pfarrei. Der Hausname kommt vom Beruf.
Nr. 77 beim „Messerschmied“ oder „Stoffl“ in Balkham war im Obereigentum der Kirche in Steinhausen. Schon 1612 lesen wir von Hans Messerschmied auf dem Anwesen. 1631 ist Christoph Hirschauer der“ Messerschmied“. Christoph steht für den zweiten Hausnamen „Stoffl“.
Nr. 78 beim „Hoamerer“ in Balkham war im Obereigentum der Kirche in Faistenhaar. Heimerer steht für Emmeram.
Nr. 79 beim „Feichtmair“ in Balham war im Obereigentum der Kirche in Harthausen. Dieser Hausname könnte den Mair an der Fichte bedeuten. Das „Feicht“ (auch „Veicht“) könnte auch vom Vornamen Vitus kommen. Schon 1554 lesen wir vom Wilhelm Mair.
Nr. 80 beim „Neuhäusler“ in Balkham ist kein Obereigentum bekannt. Wahrscheinlich ist das Anwesen ein Ausbruch des „Alberer“ (HN 71). „Neuhäusler“ bedeutet ein später gebautes Haus.
Nr. 81 beim „Moar“ oder „Schneeberger“ in Kreuz war im Obereigentum von Zinneberg. Beim „Moar“ wird das erste Anwesen in Kreuz sein. Der „Westermoar“ im Westen der Kirche und um 1760 aufgeteilt, dürfte auf eine frühe Teilung des „Moar“ zurück gehen. Ein großer Teil des „Westermoar“ wurde dem Glonner Wirt zugeschlagen. Dies dürfte der Anfang der Übersiedlung der Kreuzer Märkte nach Glonn gewesen sein. “Schneeberger“ deswegen, weil 1757 Franz-Xaver Schneeberger den Hof übernahm.
Nr. 82 beim „Meser“ in Kreuz war im Obereigentum der Pfarrei Egmating, zu der Kreuz ja bis 1928 gehörte. Die Familien auf dem Anwesen üben bis heute den Mesnerdienst bei der Kreuzer Kirche aus.
Nr. 83 ist die Kreuzer Kirche.
Nr. 84 beim „Lehner“ oder „Wirt“ in Kastenseeon war im Obereigentum der Egmatinger Pfarrei. Lechner oder Lehner bedeutet einen Viertelhof. Der „Wirt“ ist erstmals 1886 genannt.
Nr. 85 beim „Weber“ in Kastenseeon war im Obereigentum der Moosacher Pfarrei. Auf dem Haus wurde das Weberhandwerk ausgeübt.
Nr. 86 beim „Schuster“ in Kastenseeon war im Obereigentum des Klosters Dietramszell. Auf dem Haus wurde die Schusterei ausgeübt. Beim “Schuster“ war früher am See gelegen.
Nr. 87 beim „Hartl“ in Kastenseeon war im Obereigentum des Klosters Ebersberg. Der Name kommt von Leonhart.
Nr. 88 beim „Heiß“ oder „Lindner“ in Kastenseeon war im Obereigentum des Klosters Ebersberg. Heiß komme von Mathäus und Lindner hieß der Erwerber von 1826. 1897 kam das Anwesen zum „Franz“ HN 89.
Nr. 89 beim „Franzn“ in Kastenseeon war im Obereigentum des Klosters Ebersberg. Der Hausname entspricht einem Vornamen.
Nr. 90 beim „Grill“ in Kastenseeon war im Obereigentum des Klosters Ebersberg. Wahrscheinlich ist „Grill“ von einem Vornamen abgeleitet.
Schlacht und Ursprung
Nr. 91 beim „Heimerlechner“ oder „Hammerlehner“ war im Obereigentum der Kirche in Aying. Lechner bedeutet eine Viertelhofgröße und Heimer Emmeram. Mundartlich wurde „Haimer zum „Hammer“.
Nr. 92 beim „Lehner“ war „freieigen“ also ohne Obereigentümer. „Lehner“ ist wie „Lechner“ eine Viertelhofgröße.
Nr. 93 beim „Fill“ war im Obereigentum der Kirche in Adling. „Fill“ dürfte wahrscheinlich auf den Vornamen Phillipp zurückzuführen sein. Eine weitere Deutung könnte auf das lateinische „Filius“ für Sohn zurückgehen.
Nr. 94 beim „Berchthold“ oder „Beachat“ war im Obereigentum der Kreuzer Kirche. Der Name entpricht dem Vornamen Berthold.
Nr. 95 beim „Wimmer“ war im Obereigentum der Kirche in Neukirchen/Eglharting. Wimmer kommt von Widdum und bedeutet Kircheneigentum.
Nr. 96 beim „Scheil“ war im Obereigentum eines Privatmannes. 1554 ist ein Leonhart Steyel auf dem Anwesen. Aus „Steyel“ dürfte „Scheil“ geworden sein.
Nr. 97 beim „Greil“ war im Obereigentum der Kirche in Schlacht. Wahrscheinlich geht dieser Hausname auf einem Vornamen zurück; evtl. auf Christian oder Qurinus.
Nr. 98 beim „Christlwirt“, „ Lackerschuster“ oder „Wirt“ war im Obereigentum der Kirche Egmating. Das „Lacker“ bedeutet neben der „Lacke“ also dem Weiher. Wirt /Schuster sind Berufsbezeichnungen.
Nr. 99 beim „Schwabi“ war „sein aigen“ also ohne Obereigentum. Schon 1501 wird der Eigentümer „Swabi“ genannt. Evtl. geht das auf einen Schwaben, oder einen aus Schwaben (Markt Schwaben) zurück.
Nr. 100 beim „Wagner“ war im Obereigentum der Kirche in Pframmern. 1720 war auf dem Anwesen Melchior Obermair, ein Wagner.
Nr. 101 beim „Kreuzmair“ war im Obereigentum der Schlachter Kirche. Evtl. war das Anwesen vorher einmal im Obereigentum der Kreuzer Kirche.
Nr. 102 beim „Koanat“ war im Obereigentum des Heiliggeistspitals in München. „Koanat“ kommt von Konrad. Ein anderes Kürzel für Konrad ist auch „Koanz“ oder „Koandl“.
Nr. 103 beim „Oßl“ war im Obereigentum der Kirche in Waiterskirchen; 1554 noch der Kirche in Schönau. „Oßl“ entspricht dem Vornamen Oswald. Das Anwesen ist im „Urban“ HN 104 aufgegangen.
Nr. 104 beim „Urban“ war im Obereigentum des Klosters Weyarn; 1501 noch dem Kloster Bernried. Der Hausname entpricht dem Vornamen Urban.
Nr. 105 beim „Schuster“ war im Obereigentum der Kirche in Schlacht. Hier gibt der ausgeübte Beruf den Hausnamen. Das Anwesen wird 1902 mit dem „Urban“ vereinigt.
Nr. 106 beim „Fischer“. Es ist als „Herterhaus“ (Dorfhirte) und war der „Gmain“ gehörig. Der heutige Hausname kommt von Kaspar Fischer, der ab 1830 auf dem Anwesen lebte.
Nr. 107 beim „Geiger“ war im Obereigentum des Klosters Dietramszell; 1554 noch bei der Kirche Schlacht. „Geiger“ dürfte auf den Vornamen Geigant zurückgehen.
Nr. 108 beim „Martern“ war im Obereigentum des Klosters Ebersberg. „Martern“ kommt vom Vornamen Martin. Heute ist es Teil des Wimmeranwesens.
Nr. 109 die Schlachter Kirche
Nr. 110 beim „Weigl“ in Ursprung war im Obereigentum des Klosters Dietramszell. „Weigl“ dürfte auf einen Vornamen zurückzuführen sein; evtl. auf Weigant.
Nr. 111 beim „Altenbauer“ oder „Oimbaur“ war im Obereigentum des Klosters Dietramszell. Das „Alt“ bezeichnet wahrscheinlich, dass es sich hier um die erste Hofstelle in Ursprung handelt. Demnach wäre der „Weigl“ durch Teilung entstanden.
Adling und Dobelberg
Nr. 112 beim „Koasa“ (Kaiser) in Adling. Das Anwesen war „freiaygen“, also ohne Obereigentümer. Die Herkunft des Hausnamens ist unbekannt.
Nr. 113 beim „Schaffler“ war im Obereigentum des Kloster Ebersberg. Der Schaffler fertigte Fässer, Bottiche und hölzerne Gefäße.
Nr. 114 beim „Mannhart“ oder „Schmied“. Das Anwesen war frei von Obereigentum. Der Hausname Mannhart kommt vermutlich von einem Vornamen oder früheren Eigentümer . Auf dem Anwesen wurde das Schmiedehandwerk betrieben.
Nr. 115 beim „Kuzierl“ war im Obereigentum der Moosacher Kirche. Vermutlich kommt der Hausname von einem Vornamen
Nr. 116 beim „Schuster“ oder das „Rumplgütel“ war im Obereigentum der Glonner Kirche. „Schuster“ kommt vom Handwerk und Georg Rumpl war ein Besitzer.
Nr. 117 beim „Dichtl“ war im Obereigentum der Frauenreuther Kirche. „Dichtl“ könnte vom Vornamen Dietrich kommen.
Nr. 118 beim „Wilhelm“ war im Obereigentum der Glonner Kirche. Dieser Hausname ist ein Vorname. Das Anwesen kam 1856 zum „Wagner“ Nr. 127.
Nr. 119 beim „Rial“ (Riedl) war früher in Privateigentum ; später im Obereigentum des Klosters Beyharting. Riedl kommt wahrscheinlich vom Vornamen Rudolf.
Nr. 120 beim „Zehetmair“ war im Obereigentum der Kirche Glonn. Der Hausname hat mit Zehent etwas zu tun.
Nr. 121 beim „Braun“ war im Obereigentum des Hofkastenamtes. Der Hausname kommt von den Besitzern bis 1702. 1856 wird das Anwesen an der Glonner Straße neu gebaut.
Nr. 122 beim „Radl“ war im Obereigentum der Adlinger Kirche. Der Hausname kommt vom Vornamen Meinrad.
Nr. 123 beim „Urban“ war ohne Obereigentum. Der Hausname entspricht dem Vornamen. Ab 1875 gehört das Anwesen zum „Radl“.
Nr. 124 beim „Berndl“ war ohne Obereigentum. Namensgeber ist der Vorname Bernhard.
Nr. 125 beim „Messerschmied“ war im Obereigentum der Adlinger Kirche. Auf dem Anwesen war der Mesner und der schrieb sich bis 1696 Schmied. Der Hausname war also beim „Mesner-Schmied“. Im Laufe der Zeit entwickelte sich der Hausname „Messerschmied“. Dieser hat also mit dem Handwerk nichts zu tun.
Nr. 126 beim „Pfeiffer“ war im Obereigentum der Adlinger Kirche. Entweder kommt der Hausname von einem der Tabakspfeiffen herstellte oder von einem Spielmann.
Nr. 127 beim „Wagner“ war im Obereigentum der Zinneberger. Der Hausname kommt vom Handwerk.
Nr. 128 beim „Neuhäusler“. Hier handelt es sich um das zuletzt entstandene Anwesen.
Nr. 129 ist die Adlinger Kirche.
Nr. 130 beim „Moar“ heute Frey in Dobelberg war im Obereigentum des Klosters Schäftlarn. Es wird sich um das Ursprungsanwesen in Dobelberg handeln.
Nr. 131 beim „Huber“ war im Obereigentum des Klosters Beyharting. „Huber“ (Hube) bedeutet halber Hof. So wie alle Dobelberger Anwesen, war nach 1900 der Eigentümer Zinneberg.
Nr. 132 bei „Mesner“ war im Obereigentum der Dobelberger Kirche. Auf dem Anwesen war die Mesnerei. Das Anwesen wurde abgetragen.
Nr. 133 beim „Wimmer“ war im Obereigentum der Glonner Kirche (Widdum). Von daher auch der Hausname. Widdumbauer hat sich mundartlich zu Wimmer (Widdumbauer –Wimbauer- Wimber) gebildet. Das Anwesen wurde abgetragen.
Sonnenhausen, Filzen, Zinneberg, Westerndorf
Nr. 134 beim „Sonnenhauser“ in Sonnenhausen. Es war ursprünglich im Obereigentum des Klosters Beyharting und später bei Zinneberg. Das „Sonnen“ steht für Süden. Es war also ein Haus im Süden. Das „Norden“ könnte entweder Altenburg, es gehörte einmal zum Kloster Tegernsee, oder Wildenholzen mit der Pienzenauerburg gewesen sein.
Nr. 135 beim „Abdecker“, „Wasenmeister“ oder Donisl“ stand in Verbindung mit Zinneberg. Abdecker oder Wasenmeister, auch Schinder, wurden früher die Tierkörperverwerter genannt. Wegen des Geruches, aber auch wegen ihres Standes waren diese außerhalb der Ortschaften ansässig. Ab etwa 1700 war die Familie Hartl auf dem Anwesen. Zwei Generationen hatten den Vornamen Dyonis. Von daher kam der „Donisl“. Von 1760 bis 1780 war ein Dyonis Härtl der Donislwirt in München am Marienplatz. Es könnte mit unserem Dionys Härtl aus der Filzn ein Zusammenhang bestehen.
Nr. 136 war das „Schloss Zinneberg“. Zinneberg dürfte einen Bau mit Zinnen auf einem Berg bedeuten.
Nr. 137 beim „Schaffler in der Filzen“ stand in Verbindung mit Zinneberg. Der „Schaffler“ am Rande der Filze (Moorgrund) fertigte Fässer und Bottiche für die Brauerei in Zinneberg.
Nr. 138 das „Gärtneranwesen“. Es wurde vom Zinneberger Gärtner Schenkelberger um 1827 erbaut. Es stand im Schlosspark und wurde nach 1869 schon wieder abgerissen. Die Grundmauern sind noch sichtbar.
Nr. 139 beim „Huber“ in Westerndorf war im Obereigentum der Glonner Kirche. „Huber“ kommt von Hube und bedeutet einen halben Hof.
Nr. 140 beim „Schmied“ war im Obereigentum der Kirche Glonn . Entweder gab es auf dem Anwesen einmal eine Schmiede oder ein Besitzer schrieb sich einmal so. Z.B. 1671 Melchior Schmidt.
Nr. 141 beim „Engl“ war im Obereigentum der Glonner Kirche. Engl dürfte die Kurzform von Engelbert sein.
Nr. 142 beim „Maurer“ war im Obereigentum des Klosters Weihenstephan. Der Hauname kommt vom Beruf.
Nr. 143 beim „Krämer“ oder „Gröbmayr“ war im Obereigentum der Glonner Kirche. Gröbmayr kommt von Graben und Krämer ist das Kürzel von Grabmayr. 1859 wurde das Anwesen aufgelöst.
Nr. 144 beim „Eberl“ bzw. „Frey“ war im Obereigentum des Klosters Beyharting. Eberl kommt wahrscheinlich von Eberhard.
Nr. 145 beim „Anderl“ oder „Messerschmied“ war im Obereigentum der Glonner Allerseelenbruderschaft. 1760 war auf dem Anwesen der Messerschmied Josef Mayr. Anderl ist die Kurzform von Andreas.
Nr. 146 beim „Schneider“ war im Obereigentum der Kirche Alxing. Der Hausname entspricht dem Beruf. 1876 ist auf dem Anwesen eine kleine Brauerei. Es wurde 1893 abgebrochen.
Nr. 147 beim „Häfl“ (Hafl) war im Oberreigentum der Glonner Kirche. Auf dem Anwesen war wahrscheinlich eine Hafnerei bzw. eine Töpferei. Es wurde mit HN 148 zusammengelegt.
Nr. 148 beim „Wörndl“ war im Obereigentum der Kirche Glonn. Wörndl kommt wahrscheinlich von Werner.
Nr. 149 beim „Starch“ war im Obereigentum der Kirche in Waiterskirchen. Der Hausname könnte „der Starke“ bedeuten oder von Eustachius abgeleitet sein.
Nr. 150 beim „Neuhäusler“ oder „Hechenberger“ war im Obereigentum der Pfarrei Glonn. Hier handelt es sich um das zuletzt entstandene Anwesen. Hechenberger deswegen, weil die Flur mit „Höhenberger Feld“ bezeichnet ist.
Herrmansdorf, Georgenberg, Spitzentränk, Wetterling, Mecking, Hecken, Ödenhub und Straß
Nr. 151 beim „Hafner“ in Herrmannsdorf war im Obereigentum der Grafinger Kirche. Auf dem Anwesen war wahrscheinlich eine Hafnerei bzw. eine Töpferei. Alle Herrmannsdorfer Anwesen, bis auf HN 160, wurden von Zinneberg aufgekauft und vereinigt.
Nr. 152 beim „Vogl“ im Obereigentum des Klosters Beyharting. 1651 heißen die Besitzer Vogl. Disem Anwesen entstammt die Künstlerfamilie Beham.
Nr. 153 beim „Lackerbauer“ im Obereigentum erst des Kloster Ebersberg und dann der Kirche in Grafing. Das Anwesen lag an einem Weiher (Lacke).
Nr. 154 beim „Sixtschuster“ (auch Öl-, Irl, oder Jelschuster gen.) war im Obereigentum der Glonner Kirche. Der „Six“ entspricht dem Vornamen Sixtus. Das „Öl“, mundartlich auch als Irl-, oder Jel ausgesprochen, deutet auf eine Ölmühle hin.
Nr. 155 beim „Wörndl“ oder „Wiendl“ war im Obereigentum des Klosters Beyharting. Die Hausnamen gehen wahrscheinlich auf Werner oder Wendelin zurück.
Nr. 156 beim „Kistler“ war im Obereigentum der Haslacher Kirche. Kistler hießen früher die Schreiner.
Nr. 157 beim „Bauern- oder Unterschuster“ war im Obereigentum der Kirche in Altenburg. Der Hausname bezeugt eine Schusterei. Das „Unter“ geht auf die Lage im Ort ein.
Nr. 158 beim „Lidl“ war im Obereigentum der Alxinger Kirche. Die Herkunft des Haunamens ist offen. Er Könnte aber so viel wie wenig oder Dienstbote bedeuten.
Nr. 159 beim „Sturm“ war im Obereigentum der Kirche in Baiern. Die Herkunft des Hausnamens geht er wahrscheinlich auf den Vornamen Sturmius zurück.
Nr. 160 beim „Ruth“ war im Obereigentum der Kirche Bruck. Der Hausname dürft auf Rudolf, evtl auch auf das Kloster Rott am Inn zurück gehen.
Nr. 161 beim „Bauernschmied“ war im Obereigentum von Kloster Ebersberg. Der Hausname entspricht dem Beruf.
Nr. 162 beim „Moar“ in Georgenberg war im Obereigentum des (Dom)-Capitels zu Freising. Es wird das Urspungsanwesen in Georgenberg gewesen sein. Alle Georgenbergener Anwesen wurden von Zinneberg aufgekauft und vereinigt.
Nr. 163 beim „Dumberger“ war im Obereigentum des (Dom)-Capitels zu Freising. Der Hausname dürfte auf einen Besitzer zurückgehen.
Nr. 164 beim „Bräu“ war im Obereigentum von Zinneberg. Evtl war das Anwesen ein Teil der Zinneberger Brauerei, oder die Wohnung eines Brauereimitarbeiters.
Nr. 165 beim „Häusler“ war im Obereigentum von Zinneberg. Der Hausname deutet auf ein kleines Haus.
Nr. 166 beim „Lechner“ und beim „Spiztentrenker“ in Spitzentränk war die Landwirtschaft des Schlosses Zinneberg. Der Weiler besteht nicht mehr.
Nr. 167 beim „Moar“ in Wetterling im Obereigentum des Klosters Ebersberg. Es wird das Urspungsanwesen in Wetterling gewesen sein. Es wurde von Zinneberg aufgekauft.
Nr. 168 bei „Ruth“ oder „Wagner“ war im Obereigentum zunächst des Klosters Rott a.I. und dann des Klosters Ebersberg. Der Hausname dürfte von Rudolf, evtl auch von Rott kommen. Auf dem Anwesen war eine Wagnerei.
Nr. 169 beim „Häuslschmid“ war bis 1853 in Herrmannsdorf und wurde dann nach Wetterling samt Schmiede umgesiedelt. Heute ist es das Anwesen Dr. Mallmann.
Nr. 170 beim „Meckinger“ in Mecking war im Obereigentum von Zinneberg. Der Hausname entspricht dem Ortsnamen.
Nr. 171 beim „Heckmoar“ in Hecken war im Obereigentum von Zinneberg. In alten Urkunden heiße es von „auf der Höcken“, also auf dem Buckel (Berg). Von daher der Hausname.
Nr. 172 beim „Ödenhuber“ in Ödenhub war im Obereigentum von Zinneberg. Der Hausname entspricht dem Ortsnamen.
Nr. 173 beim „Straßmair“ in Straß war im Obereigentum des Klosters Ebersberg. Hier handelt es sich um den Moar an der Straße.
Nr. 174 beim „Badstübler“ in Straß war das Zuhaus (Badstube) des Straßmairs.
Haslach
Nr. 175 beim „Scholla“ war im Obereigentum der Haslacher Kirche. Dies lässt vermuten, dass der Hausname von „Stadel“ abgeleitet werden kann. Also der Stadel der Kirche.
Nr. 176 beim „Anderl“ war im Obereigentum der Brucker Pfarrei. Anderl ist die Kurzform von Andreas.
Nr. 177 beim „Weber im Graben“ oder „Grabmair“, später beim „Fendl“ war im Obereigentum der Haslacher Kirche. Das frühere Anwesen stand im „Graben“. 1709 erwarb es Bonaventura Obermair. Die Kurzform von Bonaventura ist „Ventl“ (Fentl“).
Nr. 178 beim „Heimerer“ oder „Schneider“ war im Obereigentum der Glonner Kirche. „Heimer (er)“ ist die Kurzform von Emmeran. Schneider der Beruf.
Nr. 179 beim „Noimer (Neumair)“ war im Obereigentum der Pfarrei Berbling. „Noi“ ist die mundartliche Aussprache für „Neu“. Also der neue Mair.
Nr. 180 beim „Mesner“, „Demel“ oder „Wirt“ war im Obereigentum der Haslacher Kirche. „Mesner“ wegen des Kirchendienstes, „Demel“ ist die Kurzform von Thomas. „Wirt“, weil seit etwa 1870 auf dem Anwesen eine Wirtschaft betrieben wurde.
Nr. 181 beim „Nockmoar“ war anfangs „freieigen“ und später Obereigentum der Kirche in Anzing. Möglicherweise war ein Besitzer aus Nacken.
Nr. 182 beim „Reischpe“ war „freieigen“ also ohne Obereigentum. Die Herkunft dieses Hausnamens konnte nicht geklärt werden. Möglicherweise kommt er von „Reischen“, das war ein geflochtener Korb.
Nr. 183 beim „Singer“ war im Obereigentum der Kirche in Baiern. Wahrscheinlich handelt es sich um den Namen eines Besitzers.
Nr. 184 beim „Wimmer“ war im Obereigentum der Pfarrei Glonn. „Wimmer“ kommt von Widdum, also im Eigentum der Kirche.
Nr, 185 beim „Obermoar“ war im Eigentum des Klosters Ebersberg. Er war der obere von den Maierhöfen.
Nr. 186 die Haslacher Kirche
Mattenhofen, Hafelsberg, Überloh
Nr. 187 beim „Göttfried“ später beim „Baur“ genannt, war im Obereigentum der Hofmark Mattenhofen ( Zinneberger, dann des Lambfrietzhaimers, dann dem Schererbeneficum Rosenheim, Fugger). „Göttfried „ bedeutet Gottfried. Vermutlich wurde mit dem Bau der heute noch bestehenden Hofanlage (um 1821) das „Göttfried“ durch „Baur“ abgelöst.
Nr. 188 beim „Kirschner“ war im Obereigentum der Hofmark Mattenhofen. Kommt vom Gewerbe des Kürschners.
Nr. 189 beim „Bruckmoar“ war im Obereigentum der Hofmark Mattenhofen. Kommt vom Moar an der Brücke. Evtl. hatte das Anwesen früher einen anderen Standort. Das „Bruck“ könnte auch daher kommen, weil das Anwesen zur Aufsicht oder zur Baulast einer Brücke verpflichtet war.
Nr. 190 beim „Häusler“ war im Obereigentum der Hofmark Mattenhofen. „Häusler“ war ein kleines Anwesen.
Nr. 191 beim „Weber“ war im Obereigentum der Hofmark Mattenhofen. Kommt vom Gewerbe.
Nr. 192 beim „Rumpl“ war im Obereigentum der Hofmark Mattenhofen. Wahrscheinlich liegt hier der Vorname Rupert oder Rupprecht zugrunde.
Nr. 193 beim „Moar“ war im Obereigentum der Hofmark Mattenhofen. Dieser Hausname deutet auf das Ursprungsanwesen hin. 1501 wird es als „Sedl“ bezeichnet. Das bedeutet zum Schloss gehörig.
Nr. 194 beim „Schuster“ oder „Bichlschuster“ war im Obereigentum der Hofmark Mattenhofen. Der „Schuster“ kommt vom Gewerbe und das „Bichl“ von der kleinen Erhöhung.
Nr. 195 beim „Koller“ war im Obereigentum der Hofmark Mattenhofen. Der Hausname dürfte Köhler bedeuten.
Nr. 196 beim „Hafel“, „Brandl“ bzw. beim „Brandlschuster“ war im Obereigentum der Hofmark Mattenhofen. „Hafel“ und Brandl“ hängt mit einer Hafnerei bzw. Töpferei zusammen. Als im Jahre 1872 der Schuster Öttl das Anwesen erwarb, entstand der „Brandlschuster“.
Nr. 197 beim „Bauernschuster“ war im Obereigentum der Hofmark Mattenhofen. Hier gab es einen Bauern, der auch die Schusterei ausübte.
Nr. 198 beim „Wene“ war im Obereigentum der Hofmark Mattenhofen. Früher wurde das „B“ auch als „W“ ausgesprochen (z.B. Balthasar/Walthasar). Deshalb ist der „Weni“ ein Vorname.
Nr. 199 beim „Schlossmaurer“ war im Obereigentum der Hofmark Mattenhofen. Wo einst das Schloss Mattenhofen stand, steht heute der „Schlosssmaurer“. Der Maurer Franz Litzlfelder hat vor 1800 das abbruchreife Schloss erworben und vermutlich aus dem Material ein Anwesen gebaut. Der Haunummer 199 ½ nach gehörte beim „Schnepfalucka“ an der Lauser Strasse als Jagdhütte zum Schloss.
Nr. 200 beim „Rumpl“ in Hafelsberg war zunächst im Obereigetum des Herzogs und dann der Hofmark Mattenhofen. Wahrscheinlich liegt hier der Vorname Rupert oder Rupprecht zugrunde.
Nr. 201 beim „Wieser“ war zunächst im Obereigentum des Rosenbusch, dann des Klosters Weihenstephan und letztlich zur Hofmark Mattenhofen. Wahrscheinlich hatte das Anwesen überwiegend Wiesengrundstück im tiefer gelegenen Gebiet, der Alter.
Nr. 202 beim „Überloher“ in Überloh war im Obereigentum des Herzogs bzw. Churfürsten. Der Hausname entspricht dem Ort.
Nr. 203 beim „Häusler“ in Überloh war im Obereigentum des Herzogs bzw. Churfürsten.
Frauenreuth und Reisental
Nr. 204 bei „Rumpl“ oder „Schmied“ in Frauenreuth war im Obereigentum der Kirche in Frauenreuth. Wahrscheinlich liegt hier der Vorname Rupert oder Rupprecht zugrunde. 1908 hat Josef Obermair aus Glonn das Anwesen gekauft und eine Schmiede eingerichtet.
Nr. 205 beim „Mesner“ war im Obereigentum der Kirche in Frauenreuth. Mesner wegen des Kirchendienstes.
Nr. 206 beim“Schaffler“ war im Obereigentum der Glonner Kirche. Auf dem Anwesen wurde eine Schäfflerei betrieben.
Nr. 207 beim „Siman“ (Simon) war im Obereigentum des Beneficiums Altenburg. Um 1600 wurde das ganze Obermairanwesen (HN 208) in zwei halbe Höfe aufgeteilt. Einen Teil erhielt Simon Obermair, was schließlich auch zum Hausname wurde. Im Laufe der Zeit blieb nur der „Siman“.
Nr. 208 beim „Obermoar“ war im Obereigentum des Beneficiums Altenburg. Von den vier Frauenreuther „Moar“ war er der obere.
Nr. 209 beim „Huber“ war im Obereigentum des Kosters Dietramszell. Huber bedeutet Halber Hof.
Nr. 210 beim „Niedermoar“ oder „Wirt“ war im Obereigentum des Kosters Dietramszell. Das Anwesen lag unter dem Obermoar. Nach 1802 wurde auf dem Anwesen eine Wirtschaft eingerichtet.
Nr. 211 „beim Hintermoar“ war im Obereigentum des Kosters Dietramszell. Das Anwesen liegt hinter der Kirche.
Nr. 212 beim „Noima“ war im Obereigentum von Zinneberg. „Noi“ war die mundartliche Aussprache für „Neu“.
Nr. 213 ist die Kirche in Frauenreuth.
Nr. 214 beim „Reisenthaler“ war im Obereigentum der Kirche von Aibling. Der Hausname entspricht dem Ort.